Kommentar zur Kritik von Guildo Horn am deutschen ESC-Auftritt Danke für die Worte, Meister!

Geht es um den deutschen ESC-Beitrag 2021, landet dieser wohl als schlechter Witz mit Mittelfinger in den Geschichtsbüchern der Erfolglosigkeit. Viel schlimmer als der Auftritt von Jendrik, den das Publikum europaweit abstrafte, war aber das Rumeiern der deutschen Eurovision-Fernsehcrew. Eine ESC-Legende legt den Finger zurecht in die offene Wunde.

 Florian Schlecht

Florian Schlecht

Foto: dpa/Horst Ossinger

Geht es um den deutschen ESC-Beitrag 2021, landet dieser wohl als schlechter Witz mit Mittelfinger in den Geschichtsbüchern der Erfolglosigkeit. Viel schlimmer als der Auftritt von Jendrik, den das Publikum europaweit abstrafte, war aber das Rumeiern der deutschen Eurovision-Fernsehcrew. Sie trällerte den Song, bei dem die Deutschen unbestritten immer zwölf Punkte sicher haben – das Klagelied – und zeigte kein Verständnis für das miserable Abschneiden. Folgerichtig wäre eher eine schonungslose Analyse. Einerseits, weil die Auswahl des Teilnehmers durch den NDR völlig intransparent ist und Einbindung von Publikum völlig ausschließt, dem die selbst so erfolglosen Macher offenkundig nicht zutrauen, eine gescheite Auswahl zu treffen. Zweitens, weil es mit Ausnahme des ESC-Vierten Michael Schulte in den vergangenen 18 Jahren nur zu Top-Ten-Plätzen reichte wenn Stefan Raab damit beauftragt war, charismatische Teilnehmer zu finden. Drittens, weil der Jux-Auftritt von Rotterdam völlig aus der Zeit gefallen war. Fakt ist, dass die Italiener mit ihrem kraftvollen Rocksong oder die wunderbare Französin Barbara Pravi mit ihrem gefühlvollen Chanson wertvollere Beiträge für die Musikwelt geliefert haben. Da die deutschen ESC-Macher sich ihre Welt schön reden, ist die Kritik von Guildo Horn umso wichtiger. Danke für die Worte, Meister!
f.schlecht@volksfreund.de

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