FCK muss den Betze los werden

MAINZ. (win) Nur ein Stadionverkauf kann den 1. FC Kaiserslautern vor der Insolvenz retten. Wird am Donnerstag ein Sanierungskonzept vorgelegt, muss nach Auffassung des Landes innerhalb von zwei Wochen klar sein, ob dieser Rettungsanker hält.

Über die aktuelle wirtschaftliche Situation des FCK kann die Mainzer Landesregierung zur Zeit keine verlässlichen Angaben machen. Ein Bericht der Wirtschaftsprüfer PWC liege noch nicht vor, erklärte Finanz-Staatssekretär Ingolf Deubel (SPD) in einer von der CDU beantragten Sondersitzung des Haushaltsausschusses. Bis zu fünf Millionen Euro einer Landes-Garantie in Höhe von maximal 15,4 Millionen Euro können allerdings vom Fußballclub eingesetzt werden, um eine Zahlungsunfähigkeit zu verhindern. Die Vereinbarung, die bis Ende 2004 gilt, wurde laut Deubel bereits vor Monaten zur Absicherung von Krediten geschlossen und bisher nicht in Anspruch genommen. Nach seinen Angaben ist schriftlich sichergestellt, dass damit weder Steuernachforderungen beglichen noch Spielergehälter gezahlt werden dürfen. Die Garantie des Landes, die mit dem zugesagten gleich hohen Landeszuschuss von 15,4 Millionen Euro für den Ausbau des Betzenbergs zum WM-Stadion verknüpft wurde, ist bisher zur Hälfte (7,5 Millionen Euro) als Absicherung für Kredite zum Ausbau der Ost-Tribüne eingesetzt worden. Ginge der FCK Pleite, drohen dem Land einschließlich alter Bürgschaftsverpflichtungen insgesamt 8,2 Millionen Euro verloren zu gehen. CDU-Vorhaltungen, das Land agiere an mehreren Spieltischen gleichzeitig, wies Deubel zurück. Die Garantie-Leistung verringert sich entsprechend, wenn der Landeszuschuss zum Stadionausbau fließt. Das weitere Schicksal des FCK hängt laut Deubel maßgeblich von der Gründung einer Stadiongesellschaft ab, in der sich wohl Stadt, Banken und Land einbringen werden. Die Arena, deren Wert mit den Perspektiven der Roten Teufel und der WM steht und fällt, reißt derzeit den Verein in den Abgrund, so Deubel. Momentan ist der FCK mit rund 33 Millionen Euro verschuldet. Nach Abschluss des ersten Bauabschnitts steigt die Last auf 43 Millionen. Nur der der zweite und dritte Bauabschnitt, so es denn beim WM-Standort bleibt, wird durch öffentliche Zuschüsse von rund 30 Millionen Euro finanziert. Scheitert das Sanierungskonzept, ist laut Deubel die Insolvenz unvermeidbar, jedoch noch nicht unbedingt der FCK verloren. Erst wenn auch kein Insolvenzplan zustande kommt und der Verein die Lizenz verliert, komme das endgültige Aus.

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