Eltern aufgepasst Verstecktes Glücksspiel? FIFA-Nachfolger erst ab zwölf Jahren freigegeben
Die Fußballspiel-Reihe „FIFA“ ist eine der beliebtesten bei Kindern und Jugendlichen. Doch jetzt wird die Altersfreigabe auf zwölf Jahre gehoben. Warum das bei einem Fußballspiel nötig ist und was das mit Glücksspiel zu tun hat.
Das Fußballspiel-Franchise „FIFA“ erreichte im vergangenen Jahr mit „FIFA 23“ neue Rekordzahlen. Mit 7,426 Milliarden US-Dollar war der Umsatz fast eine halbe Milliarde höher als im Jahr zuvor. Jetzt wird der Name der Reihe zu „EA Sports FC“ geändert. Der Inhalt bleibt derselbe, also warum wurde die Altersfreigabe geändert?
Das liegt vor allem an einem Spielmodus: Ultimate Team. Dieser Modus war für über 70 Prozent der eben genannten Einnahmen verantwortlich. Hier kann man sich mithilfe von virtuellen Sammelkarten seine Traummannschaft zusammenstellen und mit dieser gegen andere Personen spielen. Diese Karten kommen in Packs, welche mit Echtgeld bezahlt werden.
Modus in FIFA ähnelt Glücksspiel
Was diesen Modus zum Glücksspiel macht, ist die Tatsache, dass der Käufer nicht weiß, welche Spieler in seinen Packungen sind. Jeder Fußballer ist unterschiedlich gut, im Umkehrschluss sind aber Spieler wie Ronaldo und Messi auch um einiges seltener als „normale“ Spieler. Je mehr Geld eine Person für die Packungen ausgibt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen seltenen Fußballer zieht. So beginnt der Teufelskreis.
Zusätzlich gibt es Influencer, die auf online Plattformen wie YouTube und Twitch nichts anderes tun, als den ganzen Tag diese Packs zu öffnen. Oft werden diese Videos von jungen, leicht zu beeinflussenden Zuschauern geschaut. Da ist die Wahrscheinlichkeit auf potenzielle Nachahmer hoch.
Auch das Spiel selbst wirbt in seinem Menü mit Angebotshinweisen und Countdowns für Käufe, um einen sogenannten „Handlungsdruck“ auf die Spieler aufzubauen.
Neue Regeln für Altersfreigabe
All diese Faktoren sorgen für eine höhere Altersfreigabe bei dem Videospiel. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) berücksichtig erst seit Anfang 2023 diese glücksspiel-ähnlichen Mechaniken in ihren Entscheidungen, weshalb die Freigabe zuvor milder ausfiel.
In anderen Ländern wurde die Altersfreigabe aufgrund von diesen Faktoren bereits weiter angehoben, beispielsweise in Australien auf 15 Jahre. Es ist nicht auszuschließen, dass auch das Alter noch in Deutschland angehoben wird, da virtuelles Glücksspiel in Videospielen weiterhin ein großes Thema ist, welches viel diskutiert und kritisiert wird.