Flüchtlinge für Azubi-Projekt im Gastgewerbe gesucht - Mehr als 300 Jobs in Hotels und Gaststätten stehen zur Verfügung

Mainz · Das Gastgewerbe in Rheinland-Pfalz hat 300 Jobs für Flüchtlinge versprochen – und hält Wort. „Die Plätze stehen zur Verfügung“, bekräftigt Dehoga-Chef Gereon Haumann. Das Integrationsministerium sucht nun nach geeigneten Auszubildenden für das Projekt.

Die Weichen sind gestellt, am 1. September soll es losgehen: Sowohl der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Rheinland-Pfalz als auch Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) sind zuversichtlich, das vor wenigen Wochen von CDU-Chefin Julia Klöckner beim Flüchtlingsgipfel verkündete Ausbildungsprojekt auf den Weg bringen zu können. Zwei Voraussetzungen sind noch zu erfüllen: Geeignete Bewerber müssen herausgefiltert werden und die deutsche Sprache lernen.

Dehoga-Präsident Gereon Haumann, zugleich Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung, sieht das Projekt im Zeitplan, mahnt jedoch zur Eile. Bevor die Ausbildung am 1. September beginne, sei noch ein dreimonatiges Praktikum erforderlich. Bis Mai müsse also Klarheit herrschen. Flüchtlinge, die eine Ausbildung beginnen wollten, müssten auf jeden Fall eine Daueraufenthaltsgenehmigung vorweisen.

"Der Ball liegt im Feld von Ministerin Alt", betont Haumann gegenüber dieser Zeitung. Sie müsse den Betrieben Bewerber zuweisen und Sprachkurse organisieren. Einige Kommunen seien bereits "vorbildlich unterwegs", lobt Haumann. So kümmere sich der Kreis Trier-Saarburg um Kooperationen bei Deutschkursen, obwohl noch nicht klar sei, wer das bezahle.

Laut Haumann gibt es landesweit sogar mehr als 300 Ausbildungsplätze, rund 30 in der Region Trier. Obwohl der Verband kaum für die Aktion geworben habe, hätten sich etliche Betriebe gemeldet. Aufgrund der schwierigen interkulturellen Anforderungen werde Wert auf erfahrene Ausbilder gelegt, sagt Haumann.

Integrationsministerin Irene Alt teilt mit, landesweit seien alle Jugendeinrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge angeschrieben worden, um Azubis zu finden. Bis Montag würden Rückmeldungen erwartet. "Ich hoffe, dass dieses Projekt, das Flüchtlingen eine echte Perspektive hier in Deutschland eröffnet, tatsächlich Realität wird", sagt Alt. Die Ministerin bekräftigt, dass die Kommunen bei der Einrichtung von Deutschkursen beratend und finanziell unterstützt würden.

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