Natur Die Waldbrandgefahr steigt: Forstleute rufen zur Vorsicht auf

Trier · (red/Mos) Nach einem Waldbrand im Meulenwald, der am Montag nur dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr glimpflich verlief, warnt der Trierer Forstamtsleiter Gundolf Bartmann, dass die Waldbrandgefahr bei starkem Wind derzeit deutlich ansteige und bittet die Bevölkerung um Achtsamkeit und Mithilfe.

Noch ist die Waldbrandgefahr laut Deutschem Wetterdienst für Eifel, Mosel und Hunsrück überwiegend „nur“ mittelmäßig, für Obermosel und Saar ist sie  bereits hoch (Stand Dienstag). Bartmann rechnet allerdings damit, dass sie noch weiter steigt. Denn ausgiebiger Regen ist für die kommenden Tage nicht in Sicht.

Die Gefahr, dass Grasland in Brand gerät, ist wegen der lang anhaltenden Trockenheit derzeit fast überall  in Deutschland hoch: Auch für die Region vergibt der Deutsche Wetterdienst Gefahrenstufe vier von fünf.

90 Prozent aller Wald- und Flurbrände gingen auf unvorsichtigen Umgang der Menschen mit offenem Feuer zurück, betont der Forstamtsleiter. Da gerade in der Coronakrise viele Menschen den Wald aufsuchen, weist das Forstamt Trier gemeinsam mit den Feuerwehren eindringlich auf folgende Verhaltensregeln hin:

Das Rauchen im Wald ist strengstens verboten.

Das Grillen und Anlegen offener Feuer ist im Wald und in Waldesnähe verboten. „Bitte ausschließlich offizielle Grillplätze benutzen und auch hier größte Vorsicht wegen Funkenflug“, mahnt Bartmann. Eine besondere Gefahr gehe von den flexiblen Einmalgrills aus.

Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkplätze; trockene Grasflächen können sich durch heiße Katalysatoren unter den Autos entzünden.

Halten Sie alle Zufahrten zu Wäldern und die Waldwege für die Rettungsfahrzeuge vollständig frei.

Zudem ruft Bartmann dazu auf, jede noch so kleine Rauchentwicklung außerhalb der Siedlungsgebiete zu melden: Notruf 112 (Feuerwehr) oder 110 (Polizei). Die Angabe der im Wald an Wegkreuzungen beschilderten Rettungspunkte (grüne Tafeln mit weißem Kreuz und einer Nummer) erleichtere die rasche Bekämpfung.

Besonders gefährdet sind derzeit reine Nadelholzbestände mit trockenem Unterholz und Wälder mit starkem Besucherandrang. „Dank des seit Jahrzehnten in Rheinland-Pfalz planmäßig entwickelten hohen Laubholzanteils und der Vielfalt in unseren Wäldern durch den naturnahen Waldbau haben wir einen natürlichen Waldbrandschutz, weswegen großflächige Brände wie in Schweden oder Südeuropa hier nicht zu befürchten sind“, sagt Bartmann.

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