Formel 1 am Ring auf der Kippe - Gespräche sollen abgebrochen sein

Nürburg · War es das für die Formel 1 am Nürburgring? Dem „Spiegel“ zufolge hat Ecclestone die Verhandlungen mit den Ex-Pächtern des insolventen Rings abgebrochen. Damit ist mehr denn je fraglich, ob Vettel & Co. in diesem Sommer in der Eifel ihre Runden drehen werden.

Nach monatelangen Verhandlungen um die Formel 1 am krisengeschüttelten Nürburgring steht ein Heimrennen für Weltmeister Sebastian Vettel in der Eifel weiterhin auf der Kippe. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ (Montag) stoppte Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone die Verhandlungen mit den privaten Projektentwicklern Kai Richter und Jörg Lindner auf dem Nürburgring.

„Nach ausführlicher Prüfung Ihres Vorschlags können wir diesen für uns leider nicht als finanziell machbar akzeptieren und müssen unsere Verhandlungen beenden“, zitierte das Magazin aus der Absage der Verhandlungen. Ausschlaggebend könnte dabei gewesen sein, dass der klamme Nürburgring keine Fahrerfeldgebühr zahlen will.

Von Seiten der Ex-Pächter - der Nürburgring Automotive AG (NAG) - gab es am Sonntag keine Stellungnahme. Auch der Geschäftsführer der neuen Betriebsgesellschaft der insolventen Nürburgring GmbH, der NBG, Karl-Josef Schmidt, wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äußern.

Damit bleibt vorerst offen, ob und wo der Große Preis von Deutschland am 7. Juli stattfinden wird. Als mögliche Alternative gilt weiterhin der Hockenheimring, der sich mit dem Traditionskurs in der Eifel seit einigen Jahren eigentlich bei der Austragung des deutschen Formel-1-Rennens abwechselt.

Noch vor kurzem hatte sich die NAG optimistisch gezeigt, dass die Formel-1-Motoren in diesem Jahr wieder in der Eifel dröhnen. Es war etwa von „finalen Verhandlungen“ die Rede. Ecclestone selbst hatte Anfang Januar betont, den Nürburgring als Austragungsort des Großen Preises von Deutschland zu favorisieren. Vor wenigen Tagen hatte sein Büro der Mainzer „Allgemeinen Zeitung“ mitgeteilt, Ecclestone tue sein Bestes, um sicherzustellen, die Formel 1 in Deutschland nicht zu verlieren.

Die Verhandlungen ziehen sich hin, weil sie 2012 von der Insolvenz der staatlichen Besitzfirma der Rennstrecke überschattet wurden. Dazu kam ein Streit zwischen Rheinland-Pfalz und den privaten Pächtern, denen das Land gekündigt hatte. Sie einigten sich im November - die Ex-Pächter managen noch die Formel 1.

Doch auch dahinter könnte bald ein Fragezeichen stehen. Ein Sprecher von Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt hatte Mitte Januar betont, die Zeit werde knapp. Falls keine Einigung zwischen NAG und Ecclestone zustande komme, würden die Sanierer notfalls selbst verhandeln.

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