Frauenschreie an den roten Felsen – Wie der Fall Tanja Gräff mit einem Schallexperiment in Trier weiter untersucht wird

Trier · War es Tanja, die ein Zeuge in der Nacht ihres Verschwindens schreien hörte? Um das herauszufinden, haben die Ermittler in der Nacht zum Montag am roten Felsen mit Schall experimentiert.

 Eingesetzte Hilfsmittel: Schallpegel-Messgerät, Funkgerät und Gasdruck-Fanfare

Eingesetzte Hilfsmittel: Schallpegel-Messgerät, Funkgerät und Gasdruck-Fanfare

Foto: Polizei Trier

Die Ermittler gehen im Fall Tanja Gräff derzeit der Frage nach, ob die Schreie, die ein Zeuge in der Nacht von Tanjas Verschwinden hörte, von den roten Felsen gekommen sein könnten. Denn unterhalb dieser Felsen wurde das Skelett der jungen Frau gefunden. Es wird vermutet, dass sie dort in den frühen Morgenstunden des 7. Juni 2007 in den Tod stürzte.

Genau acht Jahre und einen Tag später starteten Mitarbeiter eines phonetischen Instituts um vier Uhr in der Nacht zum Montag ein Schallexperiment: Von vier Punkten am linken Moselufer ließen sie mit einer Gasdruckfanfare zunächst laute Huptöne. Anschließend ließ die Polizei Frauen dort schreien. Spezialgeräte erfassten am gegenüberliegenden Ufer in der Wohnung des Zeugen, der vor Ort war, den Schallpegel.

Ob die Schreie in der Wohnung in der Zurmaiener Straße zu hören waren, gab die Polizei nicht bekannt. Die Huptöne, die als Referenzgeräusch dienten, waren laut genug: Drei Trierer beschwerten sich wegen des Lärms. Die Nacht zum Montag wurde laut Polizei gewählt, da die Bedingungen jenen in der Nacht von Tanjas Verschwinden ähnelten. Der Zeuge, damals Theologiestudent, hatte gegen halb fünf Uhr durchs Dachfenster Schreie gehört. kah

volksfreund.de/tanja

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