Freund und Feind und Parteifreund

In der Landespolitik bekämpfen sich nicht nur CDU und SPD mittlerweile bis aufs Messer. Hinter den Kulissen wird noch mit wesentlich schmutzigeren Tricks gearbeitet, frei nach dem Motto: Feind - Todfeind - Parteifreund.Dieser Tage hat das schmerzlich der CDU-Abgeordnete Walter Wirz aus Adenau erfahren, seit 1994 im Landtag.

Er wollte zur Wahl im März 2011 wieder antreten, man signalisierte ihm Zustimmung - und am Morgen der Nominierung hatte er plötzlich ein "Messer im Rücken". Aus dem Nichts tauchte ein anderer CDU-Bewerber auf, der sich per E-Mail bei der Kreisgeschäftsstelle meldete. Abends wurde er nominiert, Wirz ist damit abserviert. Dem SPD-Abgeordneten Heribert Heinrich aus Koblenz, seit 1999 im Landtag, widerfuhr Ähnliches. Er zog gegen eine parteiinterne Widersacherin den Kürzeren.

Bevor es am Montag in der Eifel zum spannenden Duell zwischen Michael Billen und Mathilde Weinandy kommt, muss noch ein anderer Parlamentarier zittern. Besser gesagt, der landesweit bekannteste Liberale Hans-Artur Bauckhage, seit 1987 Mitglied des Hohen Hauses und ehemaliger Wirtschaftsminister, zittert nicht. "Ich bin jenseits von gut und böse", kommentiert der 67-Jährige selbstironisch den Umstand, dass am Wochenende im Kreis Altenkirchen zwei andere FDP-Bewerber intern gegen ihn antreten. Um süffisant anzufügen: "Wenn sich diese Partei selbst schaden will …"

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