FÜNF FRAGEN AN…

Harald Michels TRIER. Wie gefährlich ist Radon wirklich, und wie kann man sich schützen? Darüber sprach der TV mit Harald Michels, dem Leiter des Trierer Gesundheitsamts.Herr Michels, sollten wir alle mit einer Schutzmaske herumlaufen?

Michels: Das natürlich nicht. Es gibt Abhilfe gegen Gefährdungen durch Radon, und wir können Kontrollen durchführen. Wer ist denn wirklich gefährdet? Michels: Potenziell gefährdet sind Personen in Häusern, die vor 1990 gebaut wurden - und das in einem geologisch kritischen Bereich, vor allem auf Muschelkalk oder Schiefer. Besondere Gefahren bestehen bei alten Häusern, wenn Keller, Fußboden oder Wände nicht gegen das Erdreich abgedichtet sind. Das gilt vor allem für Lehmböden in Kellern. Was empfehlen Sie allen, die hohe Radioaktivität in ihren Wohnräumen befürchten? Michels: Die einfachste Maßnahme: Kein langer Aufenthalt im Keller, häufig und gründlich lüften. Und über ein Jahr lang die Belastung mit einem Eposimeter ermitteln. Das Gesundheitsamt ist dafür der Ansprechpartner. Worauf sollten die Menschen achten, die ein Haus kaufen oder eine Wohnung neu beziehen wollen? Michels: Wenn das Haus vor 1990 gebaut wurde oder auf kritischem Gestein steht, sollte man Wände und Böden mit Erdkontakt von Sachverständigen prüfen lassen. Abdichtungen sind relativ einfach. Will man sicher sein, hilft eine Messung der Außen-Bodenluft. Was ist gefährlicher: Radon oder Cattenom? Michels: Aus meiner Sicht: Die Radonstrahlung ist im Durchschnitt deutlich höher als die Strahlung aus Kernkraftwerken im Routinebetrieb - natürlich ohne Störfall. S Mit Harald Michels sprach TV-Redakteur Martin Möller .

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