Für den Fall der Fälle

TRIER. (wie) Die niedergelassenen Ärzte wollen an diesem Samstag eine Parallel-Organisation zu den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) gründen. Das neue "Medi-Ärztenetz" will künftig ebenfalls mit den Krankenkassen verhandeln.

"Wir rüsten uns für den Fall der Fälle", erklärt Michael Siegert, Vorsitzender der Vertragsärztlichen Vereinigung und des Praxisverbunds Medi-Trier. Der "Fall der Fälle" ist für die niedergelassenen Ärzte die Abschaffung der KV oder zumindest die Aufhebung des Monopols der öffentlich-rechtlichen Körperschaften. Bislang schließen die Kassenärztlichen Vereinigungen, denen die niedergelassenen Ärzte angehören, allein die Verträge mit den Kassen über die ambulante Behandlung und die Honorierung der Ärzte. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte vor den Konsensgesprächen mit der Union die Absicht, die Vertragshoheit der KV zu knacken. Den Kassen sollte ermöglicht werden, Einzelverträge mit Ärzten abzuschließen. Medi-Vertragsärztliche Vereinigung Deutschland, wie wahrscheinlich der offizielle Titel des neuen Dachverbands sein wird, will der Einkaufsmacht der Kassen entgegentreten. Siegert: "Wir wollen eine festgelegte Behandlungsqualität garantieren und gleichzeitig verhindern, dass die Kassen die Ärzte gegeneinander ausspielen." Der Verbund, der am Samstag in Stuttgart gegründet werden soll, versteht sich als politischer Arm der niedergelassenen Ärzte: "Wir unterstehen nicht der staatlichen Aufsicht wie die KV und haben dementsprechend mehr Freiheiten", so Siegert, der in Stuttgart dabei sein wird.

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