Selbstversorger-Kolumne „Ach du meine Gurke!“ Ein Hoch auf das Hochbeet!

Trier · In ihrer Kolumne „Ach du meine Gurke!“ berichtet Katharina de Mos über ihre Erfahrungen im Selbstversorgergarten. Heute: Ein solides Hochbeet bauen.

 Bram de Mos hat aus Lärchenholz ein solides Hochbeet gebaut, das man auch als Gartenbank benutzen kann.

Bram de Mos hat aus Lärchenholz ein solides Hochbeet gebaut, das man auch als Gartenbank benutzen kann.

Foto: TV/Katharina de Mos

Ich wollte ja ein Hochbeet aus all den alten Paletten bauen, die noch bei uns im Schuppen stehen und Platz wegnehmen. Aber mein Mann hat eine Palettenallergie. Pallettenmöbel? Nur über seine Leiche. Brennholz! Bestenfalls.

Wie so oft in Designfragen hat er sich auch beim Hochbeet durchgesetzt und wie so oft bin ich ihm hinterher dankbar. Denn statt oller Paletten, die wohl nach zwei Jahren durchgefault wären, steht da oberhalb unserer fünf Gemüsebeete nun eine sehr solide Konstruktion aus wetterfestem Lärchenholz, die wir dank ein paar recycelter Dachbalken sogar super als Gartenbank nutzen können.

Während ich auch beim Standort wohl den Weg des geringsten Widerstand genommen hätte, hat mein Mann mit der Spitzhacke erstmal ein Stück vom Berg abgegraben, damit das Ding genau da stehen kann, wo er es haben wollte. Während ich bestenfalls Rundholz in den Boden gerammt hätte, hat er zwei herrenlose Randsteinplatten einbetoniert, die das Ganze neben vier ebenfalls einbetonierten Holzpfeilern in den Ecken zu einer sehr stabilen Konstruktion machen, die er dann mit unbehandelten Lärchenbrettern verkleidet hat.

Ein Hochbeet erleichtert das Gärtnern. Am Anfang steht aber die Arbeit.

Ein Hochbeet erleichtert das Gärtnern. Am Anfang steht aber die Arbeit.

Foto: TV/Katharina de Mos

Damit Wühlmäuse keine Chance auf unser Gemüse haben, ist das Beet nach unten hin mit einem Metallgitternetz ausgekleidet, während stabile, schwarze Noppenfolie das Holz vor feuchter Erde schützt. Dann haben wir das Hochbeet auf die klassische Weise gefüllt. Dabei hatten wir Glück, dass ein Nachbar gerade seine Hecken stutzte und nichts dagegen hatte, dass wir ihm für die unterste Lage all das struppige, holzige Zeugs abnahmen, das für eine gute Drainage nötig ist. Unglaublich, wie viel Gestrüpp in so ein Hochbeet passt! Darüber kommt eine Füllschicht aus Laub, Holzhäckseln und Grünzeugs jeder Art. Darüber wiederum liegt eine Lage aus grob zersetztem Kompost und Rasenschnitt. Und als oberstes haben wir einen Mix aus Hochbeeterde und dem guten Mertesdorfer Kompost eingefüllt.

Ob sich all die Mühe lohnt? Absolut! Besonders im Frühjahr. Weil die Erde in dem Beet sich viel schneller erwärmt, kann man da problemlos ab Februar Spinat anbauen, der dann auch schnell sprießt, während gleichzeitig im Beet gesäte Pflanzen erst Wochen später kommen und viel mickriger aussehen. Im Vergleich zu unserem kargen Weinbergsboden hat das Hochbeet ja auch ordentlich Nährstoffe zu bieten. Ein Nachteil: Die Drainage funktioniert so gut, dass Wasser immer Mangelware ist. Wenn es nicht regnet, muss man fast täglich gießen. Ein zweiter Nachteil: Irgendwann zersetzt sich der Kompost, die Füllung sackt ab und müsste nach ein paar Jahren ganz erneuert werden. Mit etwas Glück einigen wir uns auf die Variante, die weniger Arbeit macht, und füllen einfach jedes Jahr von oben Kompost und Erde nach.

Ganz aufgegeben habe ich meine Paletten-Visionen noch nicht.. Ein Hochbeet ist doch sowieso zu wenig.

In der Kolumne „Ach du meine Gurke!“ berichtet unsere Autorin Katharina de Mos wöchentlich über ihre Erfahrungen mit Krumpern, Kompost oder Kürbissen. Anmerkungen, Tipps oder Themen einfach mailen an k.demos@volksfreund.de

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