Gastwirte und Hoteliers stellen 300 Jobs für Flüchtlinge bereit

Mainz/Trier · Ab August sollen 300 Zuwanderer in Rheinland-Pfalz Ausbildungsplätze in Gaststätten und Hotels bekommen. Dies hat deren Verband zugesagt. Die CDU fordert, dass berufliche Fähigkeiten und weitere Daten über die Flüchtlinge erfasst werden.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Rheinland-Pfalz stellt ab 1.August 300 Flüchtlingen Ausbildungsstellen bereit. Voraussetzung sind Deutschkurse, die die Kommunen finanzieren sollen, sagte Dehoga-Präsident Gereon Haumann dem Volksfreund. Das Angebot folgt auf den Flüchtlingsgipfel der oppositionellen CDU im Landtag vergangene Woche. Haumann ist zugleich Landeschef der CDU-Mittelstandsvereinigung. Als Pilotregionen stehen die CDU-regierte Stadt Ludwigshafen und der von Landrat Günther Schartz (CDU) geführte Kreis Trier-Saarburg bereit. Hier sollen 30 Flüchtlinge eine Lehrstelle bekommen.

"Fachkräftegewinnung muss man mit vielen Instrumenten angehen", sagt Dehoga-Chef Haumann. In der Region Trier können laut Industrie- und Handelskammer 40 Prozent der Betriebe offene Stellen nicht besetzen, da Arbeitskräfte fehlen. Jede zweite Firma plane, Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen.

SPD-Generalsekretär Jens Guth begrüßt die Dehoga-Initiative: "Uns sind alle Maßnahmen recht, egal von wem sie kommen." Das Ergebnis müsse stimmen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) habe stets betont, überparteilich agieren zu wollen.

Am Mittwoch legt die CDU nach Volksfreund-Informationen weitere Vorschläge zur Flüchtlingspolitik vor. So solle bereits die Zeit in der Aufnahmeeinrichtung in Trier genutzt werden, um "unter Wahrung des Datenschutzes" berufliche Fähigkeiten, familiäre Besonderheiten oder Krankheiten bei den Flüchtlingen abzufragen und daraus Profile zu erstellen, heißt es in einem Papier mit 20 Forderungen, das in der Fraktion verabschiedet werden soll. Die CDU will, dass die Zuwanderer in Trier mit den Anforderungen des Alltags in Deutschland vertraut gemacht werden - wie mit Mülltrennung oder Arztbesuchen. Ferner solle eine Plattform für Wohnraum geschaffen werden.

CDU-Landeschefin Julia Klöckner sagte dem Volksfreund, ihre Partei werde weitere Gipfeltreffen organisieren. Auch die SPD-geführte rot-grüne Landesregierung plant eine Flüchtlingskonferenz.

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