Gebühren hoch, Eishalle zu: Kommunen geht das Geld aus

Trier · Die finanzielle Situation der regionalen Kommunen wird nach einer aktuellen Studie immer schlechter. Während die Wirtschaft einen strikten Sparkurs fordert, sagt der neue Gemeinde- und Städtebundchef Aloysius Söhngen: „Wir brauchen mehr Spielraum.“

 Bargeld (Symbolbild)

Bargeld (Symbolbild)

Foto: Roland Grün

(sey) In Trier steht die Eishalle vor dem Abriss, in Bitburg-Erdorf wurde die überfällige Bahnhofsanierung auf Eis gelegt, und in Konz sollen die Friedhofsgebühren erhöht werden. Drei aktuelle Beispiele aus der Region, die zeigen: Den Kommunen geht finanziell immer mehr die Luft aus. Selbst Schließungen von beliebten Freizeiteinrichtungen, vor Jahren undenkbar, sind inzwischen kein Tabuthema mehr.

Besserung ist offenbar nicht in Sicht. Nach einer aktuellen Studie der Industrie- und Handelskammer Trier stöhnen die meisten Bürgermeister über rückläufige Einnahmen und einen wachsenden Berg an Schulden. Von den zwölf Städten in der Region Trier, deren Haushaltspläne unter die Lupe genommen wurden, kann in diesem Jahr nur Saarburg seine Ausgaben decken. Weil die Mehrzahl der Städte mit deutlich sinkenden Steuereinnahmen kalkuliert, werden Investitionen – so denn überhaupt investiert wird – zunehmend auf Pump getätigt. Folge: Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt. Rein rechnerisch steht jeder Trierer mit 6200 Euro in der Kreide, jeder Bitburger mit 1880 Euro und jeder Wittlicher mit 1390 Euro.

„Ein strikter Sparkurs muss her“, lautet die Forderung der Trierer Kammer-Verantwortlichen. „Die Gemeinden brauchen finanziellen Spielraum, damit sie die Dinge, die das Leben dort lebenswert machen, auch noch selbst gestalten können“, sagt der Prümer Verbandsbürgermeister und neue Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Gemeinde- und Städtebunds, Aloysius Söhngen. Sein Vorschlag im TV-Interview: die Gewerbesteuer auf Freiberufler wie Anwälte oder Architekten ausdehnen.

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