Geburtsurkunde per Mausklick: Neuer Service erspart Behördengänge

Mainz · Bei allen rheinland-pfälzischen Standesämtern kann man spätestens ab Jahresende im Internet Geburts-, Heirats- oder Sterbeurkunden ordern. Der Service, der vielerorts schon angeboten wird, erspart Wege und Zeit.

Mausklick am heimischen Computer statt schriftlichen Antrags oder Vorsprache beim Amt: Das Land und die Kommunen treiben den Ausbau der elektronischen Verwaltung voran. In 174 von 209 Standesämtern wird das Personenstandsregister bereits elektronisch geführt. Bis Jahresende ist das bundesweit verpflichtend. Das Land wendet dafür 1,2 Millionen Euro auf.
Bei der Stadt Trier kann man seit Dezember 2012 Urkunden im Internet beantragen. In Bitburg, Wittlich und etlichen Verbandsgemeinden der Region geht das ebenfalls. Das Angebot werde von den Kunden "sehr gut angenommen", berichtet der Trierer Pressesprecher Ralf Frühauf. Gehe der Antrag ein, erhalte der Bürger eine Rechnung und sofort nach Zahlungseingang die Urkunde.
Der Startschuss für den Ausbau der Online-Bürgerdienste ist im November 2012 gefallen. "Die Landesregierung hat sehr früh darauf gesetzt, die Verwaltungsverfahren durch neue, multimediale Anwendungen zu beschleunigen und bürgerfreundlicher zu machen", sagt ein Sprecher des Innenministeriums.
Laut dem kommunalen Dienstleister KommWis, der die Federführung hat, ist das Angebot mittlerweile flächendeckend. KommWis-Projektleiter Leo Pfeil versichert, die Bürger könnten "sich darauf verlassen, dass ihre persönlichen Daten auch im Internet sicher sind". Unter anderem würden die Daten verschlüsselt übertragen. Landesdatenschützer Edgar Wagner hegt nach Prüfung keine Bedenken. Der Service sei "rundum begrüßenswert".Über die Internetadresse www.rlpdirekt.de oder die Webseiten der Kommunen kann man auch Führungszeugnisse und Melde- und Aufenthaltsbescheinigungen beantragen oder Auskünfte aus dem Gewerbezentralregister erhalten. Dazu ist allerdings der neue Personalauweis mit elektronischem Nachweis der Identität notwendig.

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