Gefährliche Fracht: Atomtransport hinter der Grenze gestoppt

Ein Zug mit einem völlig mit radioaktivem Uran überladenen Waggon ist vor einer Woche hinter der deutsch-französischen Grenze in Apach gestoppt worden. Er fuhr höchstwahrscheinlich durch die Region.

Apach. Apach - der Name des französischen Grenzortes an der Mosel steht seit 1997 für eine Beinahe-Katastrophe. Vor elf Jahren entgleiste dort, kurz hinter Perl, ein Castor-Transport. Der Zug hatte mehrere Behälter mit Atommüll geladen. Nur durch die Aufmerksamkeit französischer Zöllner konnte nun womöglich ein ähnlicher Unfall vermieden werden. Vor einer Woche wurde, wie erst jetzt bekannt geworden ist, ein Uran-Transport aus Hamburg in Apach gestoppt, weil er völlig überladen war. Statt des höchstzulässigen Gewichts von 61 Tonnen wog der Waggon, in dem radioaktives Material aus Australien lagerte, 68 Tonnen. Der Waggon war auf dem Weg in eine Aufbereitungsanlage im französischen Narbonne. Beim geplanten Halt in Apach, bei dem an den aus Deutschland stammenden Zug eine Lokomotive der französischen Staatsbahn SNCF angekoppelt werden sollte, fiel die Überladung auf. Der französische Zoll veranlasste, dass die gefährliche Fracht umgeladen wurde. Bis Montag stand der Waggon auf einem Abstellgleis in Apach. So lange dauerte es nach einem Bericht der französischen Tageszeitung Republicain Lorrain, bis das zu viel geladene Uran in einen zweiten Waggon umgeladen war. Französischen Behörden zufolge bestand keine Gefahr für die Umwelt. Allerdings hätte der Transport, der höchstwahrscheinlich über Trier und Konz Richtung Frankreich ging, gar nicht erst im Hamburger Hafen starten dürfen; dort hätte die Überladung auffallen müssen, sagen französische Experten. Bereits 2007 berichteten Umweltschützer, dass mindestens alle zwei Wochen ein Zug mit radioaktivem Material durch die Region fahre - und zwar entlang der Obermosel.

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