Gefährlicher Stoff: Trierer Fahnder schnappen Dealer mit Partydrogen
Trier · Zum ersten Mal ist eine größere Menge der gefährlichen, künstlich hergestellten Droge Crystal Meth in der Region aufgetaucht. Fahnder haben in Trier ein Paar aus Bayern geschnappt, das ein Kilo davon geschmuggelt hatte.
Crystal Meth gilt als eine sehr gefährliche Partydroge. Bislang ist dieses Rauschgift vor allem in Nordbayern, Thüringen und Sachsen gefunden worden, in der Nähe zu Tschechien. In dortigen Laboren wird der Stoff hergestellt. Nun haben Drogenfahnder ein Kilo Crystal Meth, das vielen aus der US-Fernsehserie Breaking Bad bekannt sein dürfte, Ende November bei einem Pärchen, 26 und 27 Jahre alt, in Trier-Nord im Auto entdeckt. Es handelt sich dabei um die bisher größte Menge dieser Droge, die je in Rheinland-Pfalz sichergestellt wurde. Den Verkaufswert des Rauschgifts schätzen Drogenexperten auf 80.000 bis 90.000 Euro.
Die Trierer Fahnder waren bereits seit Frühjahr hinter den beiden und einem weiteren Mann und einer Frau aus dem bayrischen Landkreis Rottal-Inn her.Die Vier im Alter zwischen 26 und 31 Jahren waren ins Visier der Ermittler geraten, weil sie laut Polizei wohl bereits seit längerem planten, Crystal Meth in die Region zu schmuggeln. Bei der Durchsuchung der Wohnungen der vier Verdächtigen entdeckten die Fahnder unter anderem vier Kilo Marihuana, knapp 50 Gramm Crystal Meth und mehrere Ecstasy-Tabletten. Das Quartett wurde in Trier dem Haftrichter vorgeführt. Der ordnete Haftbefehl gegen alle an.
Nach Angaben eines Polizeisprechers seien bislang eher kleinere Mengen der künstlichen Droge bei Durchsuchungen von Wohnungen von Konsumenten gefunden worden. Die Polizei habe auch vereinzelt in der Region kleinere Drogenlabore entdeckt, in denen Konsumenten Crystal Meth selbst hergestellt hätten, um es zu verkaufen.
Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Crystal Meth auch die Region erreiche, sagt der Wittlicher Betäubungsmittelexperte Jörn Patzak. Die Droge wirke stark euphorisierend, aufputschend, steigere die sexuelle Ausdauer und mache schnell abhängig. Konsumenten kämen oft tagelang ohne Schlaf aus und bräuchten danach häufig Schlafmittel, um überhaupt wieder "runterzukommen", sagt Patzak.Mehr zum Thema
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