Die Kinder dürften den ersten Schultag nicht als Bruch empfinden, sagte Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) am Montag in Mainz. Es müsse vielmehr einen gleitenden Übergang geben. Der Rektor der Kerschensteiner-Grundschule in Worms, Ernst-Josef Bonnkirch, betonte, die Basis für Lese- und Mathematikkompetenz müsse bereits im Kindergarten gelegt werden. Die Kinder lernten dann in der Schule zum Beispiel "wesentlich schneller lesen". Außerdem werde eine individuellere Förderung der einzelnen Kinder möglich. Die Wormser Schule war im vergangenen Jahr von der Bertelsmann-Stiftung zusammen mit der Kindertagesstätte "Kleines Meer" für ihre Kooperation ausgezeichnet worden. Mögliche organisatorische Maßnahmen sind laut Ahnen etwa gemeinsame Arbeitsgemeinschaften, Besuche der Kinder an der jeweils anderen Einrichtung sowie Hospitationen von Erzieherinnen in Grundschulen und von Lehrern in Kindergärten. Jede einzelne Aktion könne mit bis zu 2000 Euro gefördert werden. Die Träger der Kindergärten hätten bis zum 1. April Zeit, um bei den Jugendämtern eine finanzielle Förderung für solche Projekte zu beantragen. Aus einem acht Millionen Euro umfassenden Landesprogramm zur Sprachförderung und Schulvorbereitung fließen in diesem Jahr insgesamt sechs Millionen Euro nach einem ausgeklügelten Schlüssel (Anteil der Fünfjährigen und Anteil der Grundschüler aus Einwandererfamilien) an die Landkreise und kreisfreien Städte. Gelder erhalten auch Bernkastel-Wittlich (141 000 Euro), Bitburg-Prüm (108 000), Daun (77 000), Trier-Saarburg (145 000) und die Stadt Trier (119 000). Über die Verteilung der Gelder an Förderprojekte, etwa von Kindertagesstätten oder freien Trägern, entscheiden die Jugendämter.