Geld oder Chancen

TRIER. (jau) Viele Informationen über die Familien-Forschung und Erklärungen zum Thema Rente - diese beiden Aspekte standen im Mittelpunkt der 101. Bundesdelegiertenkonferenz des Familienbunds der Katholiken am Wochenende in Trier.

Die Familien-Politik ist auf der politischen Agenda zuletzt zweifellos nach oben gerutscht. Da erfreut es die Delegierten, dass ihnen zu diesem Thema niemand geringeres als Wassilios Fthenakis als Referent zur Verfügung steht. Fthenakis ist ein bekannter Familien-Forscher vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München. Aber Fthenakis sagt nichts zu den derzeit von Politikern geforderten Maßnahmen. Nichts über Erziehungs-Zeiten oder Familien-Wahlrecht. Auch nichts über Kinder-Tagesstätten oder Ganztags-Schulen. Und erst recht nichts über Kindergeld oder irgendwelche Freibeträge. Sondern über das alltägliche Verhalten von Lebenspartnern. Über ihre Sorgen und Nöte. Über ihre Wünsche und Zielsetzungen. Über ihre Grund-Einstellungen und ihre Entscheidungsfindungs-Prozesse. Viele Dinge, so das Ergebnis seiner Studien, seien wichtig für Familien(-Planung), nur zwei definitiv nicht - erstens der schnöde Mammon und zweitens zu viele staatliche und gesellschaftliche Vorgaben, wie Familien zu leben haben. Seine zentrale Forderung: "Wir hätten überhaupt keine Probleme, wenn die Menschen des Landes die Chance hätten, die von ihnen präferierten Konzepte zu realisieren." Ob Ehe oder Partnerschaft in Nicht-Ehe oder welche Lebensform auch immer - alles müsse akzeptiert werden. "Das wird hier vielleicht nicht gerne gehört", meint er schmunzelnd. Die Familienpolitik und ihre Zukunft stehen im Mittelpunkt der dreitägigen Versammlung. Aber auch zu den anderen aktuellen politischen Themen will der größte der vier deutschen Familien-Verbände sein Gewicht in die Waagschale werfen - vor allem bei der Rente. Zuletzt entwickelten alle Verbände gemeinsam ein eigenes Modell (410 Euro Sockel-Rente, Heranziehung aller Einkommensbezieher, Beibehaltung der gesetzlichen sowie zusätzlicher Abschluss einen privaten oder betrieblichen Rente). "Schluss mit der politischen Flick-Schusterei", fordert die Familienbund-Vorsitzende Elisabeth Bußmann.

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