Geldautomatenknacker machen Millionen-Beute in der Region

Trier · Geldautomatenknacker haben in den vergangenen zwei Jahren allein in der Region über eine Million Euro erbeutet. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten organisierte Banden als Täter.

Die Masche ist immer die gleiche: Die Täter dringen in den Vorraum einer Bank ein, hebeln mit schwerem Gerät den Bankautomaten auf, stehlen die Geldkassetten darin und fliehen. Meist ist die Beute beachtlich. Im Schnitt sind 100.000 Euro in einem Geldautomaten.

15 solcher Geldautomatenaufbrüche und acht Versuche hat es in den vergangenen zwei Jahren in der Region gegeben. 1,2 Millionen Euro haben die Täter laut Polizei dabei erbeutet. Hinzu kommt der entstandene Schaden, der, so die Ermittler, auch noch mal im sechstelligen Bereich liegen dürfte. Zuletzt hat es im Juni die Kreissparkasse in Daun getroffen.

Wer hinter den Aufbrüchen in der Region steckt, ist unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten, dass die Täter Mitglieder von organisierten Banden sind. Konkrete Hinweise gebe es derzeit aber nicht, sagt der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer.

Die Polizei vermutet auch, dass die kürzlich vom Trierer Landgericht zu Haftstrafen verurteilten vier Männer im Alter zwischen 45 und 56 Jahren zu einer solchen Bande gehören. Sie sollen ins Gefängnis, weil sie in der Nähe von Bremen einen Geldautomaten geknackt haben und wegen eines angeblich versuchten Aufbruch in Nordrhein-Westfalen.

Vor dem Prozess war sich Brauer sicher, dass die Männer für mindestens 16 Geldautomatenaufbrüche in der Region verantwortlich sind. Beweisen konnten das die Ermittler dem Quartett allerdings nicht. Daher wurden nur zwei Aufbrüche in der Region aus dem Jahr 2010, einer in Longkamp und einer in Reil (beides im Landkreis Bernkastel-Wittlich) angeklagt.

Doch auch dafür fehlten konkrete Beweise, die Anklage deswegen wurde fallengelassen. Die Verteidiger haben eine Überprüfung des Urteils beantragt. Es gebe keine Beweise, die Männer seien nur aufgrund von Vermutungen verurteilt worden, heißt es.

Fakt ist: Nach der Festnahme der vier im November 2011 hat es weitere Aufbrüche nach dem gleichen Muster in der Region gegeben. Zuletzt eben in Daun.

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