Getürkte Kaffeefahrt

Saarbrücken/Wallerfangen. (mju) Mit einem Großaufgebot von etwa 500 Beamten zeigte die Polizei im Saarland am Samstag Präsenz bei NPD-Veranstaltungen in Oberlimberg und Saarbrücken sowie bei einer Gegendemonstration der linken Szene. Zur Villa von Oskar Lafontaine durften die Rechten aber nicht vorrücken.

Es sollte eine bundesweite "Kaffeefahrt" werden. Als solches hatte die rechtsextreme NPD ihre Mitglieder mobilisiert. Quasi als Station zwischen zwei Kundgebungen in Kaiserslautern und im Saarbrücker Stadtteil Brebach war der Ausflug zum "Palast für soziale Gerechtigkeit", der Landhausvilla des Ex-SPD-Chefs und jetzigen Spitzenkandidaten der Linkspartei, Oskar Lafontaine, angekündigt. Der war vorzeitig von Wahlkampfauftritten nach Hause gekommen und musste durch die Sperre vor seinem Haus. Doch der Fußmarsch der etwa 40 per Bus angereisten NPD-Anhänger zum Haus Lafontaine wurde vorzeitig gestoppt. Aus Sicherheitsgründen wurde die "Besichtigung" untersagt. NPD-Organisator Peter Marx gab sich ungläubig, vermutete Lafontaine in Dresden, bat dann zur "Spontan-Kundgebung" an einen einsamen Infostand. Wenig später war der Spuk vorbei. Das Geschehen verlagerte sich nach Saarbrücken-Brebach. In die Turnhalle hatte die Rechtsaußen-Partei zum Bundeswahlkongress geladen, was eine Gegendemonstration auf den Plan rief. Knapp 200 Anhänger der Linken - darunter 120 Anhänger der autonomen Szene - demonstrierten. Es gab nur geringe Zwischenfälle. Auch bei den letztlich 200 NPD-Anhängern gab es allenfalls verbale Ausrutscher. "Keine besondere Vorkommnisse" meldete die 500 Mann starke Polizei, die Verstärkung aus Rheinland-Pfalz und von der Bundespolizei hatte.

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