Gezapftes Bier bald teurer - Bitburger Braugruppe erhöht die Preise

Trier · Schlechte Nachrichten für Kneipengänger: Nach und nach erhöht derzeit eine Brauerei nach der anderen ihre Bierpreise. Auch die Bitburger Braugruppe hat an der Preisschraube gedreht, wie die neue Kommunikationschefin Angelika Thielen unserer Zeitung bestätigte.

 Algen machen das Bier rein: Um genau zu sein: fossile Kieselalgen. Dieser sogenannte Kiselgur kommt in großen Behältern zum Einsatz, die in einer süßlich riechenden Halle mit unzähligen Metallrohren stehen. Während das Bier durch feine Filter fließt, helfen die Kieselalgen, Hefe und sogenannte Trubstoffe (ja, die schreibt man mit „U“) zurückzuhalten. Von den Kieselalgen bleibt nichts im Bier zurück. Nach diesem Vorgang, den die Brauer Filtration nennen, schmeckt das Bier nicht nur besser, sondern ist auch länger haltbar.

Algen machen das Bier rein: Um genau zu sein: fossile Kieselalgen. Dieser sogenannte Kiselgur kommt in großen Behältern zum Einsatz, die in einer süßlich riechenden Halle mit unzähligen Metallrohren stehen. Während das Bier durch feine Filter fließt, helfen die Kieselalgen, Hefe und sogenannte Trubstoffe (ja, die schreibt man mit „U“) zurückzuhalten. Von den Kieselalgen bleibt nichts im Bier zurück. Nach diesem Vorgang, den die Brauer Filtration nennen, schmeckt das Bier nicht nur besser, sondern ist auch länger haltbar.

Foto: Sebastian Grauer/Archivfoto volksfreund.de

Allerdings habe die Eifeler Braugruppe Mitte Januar nur die Fassbierpreise erhöht - "über alle Marken und Sorten hinweg". Heißt: Nicht nur Bitburger Fassbier wird teurer, sondern auch die alkoholhaltigen und -freien Biere der ebenfalls zur Gruppe gehörenden Brauereien König, Köstritzer, Licher und Wernesgrüner. Details zur Preiserhöhung will die Bitburger-Sprecherin "aus Wettbewerbsgründen" nicht nennen.

Der eine oder andere Wirt ist da auskunftsfreudiger. Statt 256 Euro je Hektoliter Bier zahle er jetzt 280 Euro, meinte ein Eifeler Gastronom gegenüber unserer Zeitung. Die zehnprozentige Preiserhöhung bekommen auch seine Gäste zu spüren. Für ein 0,2-Liter-Glas Pils müssen sie demnächst 1,50 Euro statt 1,40 Euro zahlen. In Trier, wo das Pils in vielen Gaststätten schon heute um die 1,70 Euro kostet, dürfte entsprechend aufgeschlagen werden.

Aber nicht nur die Bitburger dreht an der Preisschraube. Auch die meisten anderen Brauereien haben bereits erhöht oder planen dies. "Wir haben jährliche Preisanpassungen", sagt Karlsberg-Sprecherin Petra Huffer. Von der saarländischen Brauerei werden auch das Trierer Löwenbräu oder Becker's Pils produziert.

Nach Angaben von Bitburger-Kommunikationschefin Angelika Thielen werden die Flaschenbierpreise nicht erhöht. Dass das Bier im Handel mancherorts quasi verramscht und als Lockmittel eingesetzt wird, stößt aber auch den Brauern übel auf.

Nach Berechnungen des Getränkefachmagazin Inside hat die Bitburger Braugruppe im vergangenen Jahr mit 7,2 Millionen Hektolitern genauso viel Bier verkauft wie im Vorjahr. Über die Hälfte des Absatzes steuert mit 3,8 Millionen Hektolitern die Hauptmarke Bitburger bei. Dabei behaupteten sich die Brauer aus der Eifel mit 805.000 Hektolitern als stärkste Fassbiermarke. Im Inside-Ranking liegt die Bitburger hinter Krombacher (5,65 Millionen hl) und Oettinger (5,22 Mio hl) auf Platz drei.

Bit-Sprecherin Angelika Thielen wollte die Zahlen des Fachblattes nicht kommentieren. Man werde die eigenen Zahlen im März veröffentlichen, sagte sie am Freitag unserer Zeitung.

2017 ist für die Bitburger ein Jubiläumsjahr. Vor 200 Jahren wurde das Familienunternehmen gegründet. Inzwischen macht die Gruppe einen jährlichen Umsatz von knapp 800 Millionen Euro.

Aufsehen erregte zuletzt der personelle Wechsel an der Spitze. Für den vorzeitig ausgeschiedenen Werner Wolf folgte Axel Dahm als Sprecher der Geschäftsführung. Dahm kam im September von Gerolsteiner, an der Bitburger mehrheitlich beteiligt ist.

Bei der Bitburger sorgte der 54-Jährige zuletzt durch das angekündigte Ende der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballbund für reichlich Schlagzeilen. Inside-Experten wählten Axel Dahm bereits zum "Kopf des Jahres 2016" - obwohl er erst wenige Monate an der Bit-Spitze steht.

"Der Dahm ist für die Bitburger, was der Schulz für die SPD ist - ein Hoffnungsträger", meinte gestern ein Kenner aus der Bierbranche.
EXTRA: INLANDABSATZ LAHMT, EXPORT FLORIERT

(sey) Der Bierexport hat den deutschen Brauereien im vergangenen Jahr den Absatz gerettet. Laut Statistischem Bundesamt legte der Bierabsatz wie im Vorjahr um 0,1 Prozent auf knapp 96 Millionen Hektoliter (ein Hektoliter = 100 Liter) zu. Dabei setzten die Brauereien im Inland mit 79 Millionen Hektolitern so wenig Bier ab wie noch nie. Beim Export stagnierte das Europageschäft, während der Bierverkauf außerhalb der EU deutlich zulegte. Alkoholfreie Biere sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt.

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