Große Behinderungen

Eine Bombendrohung am Koblenzer Hauptbahnhof hat gestern mehr als vier Stunden lang den Zugverkehr im nördlichen Rheinland-Pfalz stark beeinträchtigt. Für eine Stunde war sogar die Bundesstraße 9 gesperrt.

Koblenz. Um 10.13 Uhr war bei der Feuerwehr ein Drohanruf eingegangen: zwei Sprengsätze sollten im Hauptbahnhof explodieren. Eine Drohung, die die Behörden sehr ernst nahmen. Umgehend sperrten Bundes- und Landespolizei das Gebäude - mit verheerenden Folgen für den Zugverkehr. Laut Hartmut Lange, Presse-Sprecher der Bahn, waren 50 Züge davon betroffen. "Acht fielen komplett aus. Alle anderen fuhren bis zur letzten Station vor Koblenz und machten dann kehrt." Für Hunderte Reisende hieß die Endstation dann entweder Niederlahnstein, Kobern, Urmitz, Neuwied, Boppard oder Rhens. "Wir haben noch versucht, kurzfristig Busse zur Weiterfahrt zu organisieren", erklärte Lange. "Dies ist aber nur in Niederlahnstein gelungen." Im Hauptbahnhof selbst machten sich derweil vier Experten mit Sprengstoffhunden an die Arbeit. Beamten auf den Bahnsteigen fiel ein kleiner herrenloser Kosmetik-Koffer auf Gleis 109 auf. Aus Köln angereiste Experten des Kampfmittelräumdienstes rückten dem Koffer schließlich mit schwerem Gerät zu Leibe. "Zum Glück", so Peter Herweg von der Bundespolizei, "war der leer. Da hätten 15 Pfund Sprengstoff hineingepasst." Um 14.45 Uhr konnte der Bahnhof wieder freigegeben werden. Bahnsprecher Lange rechnet auch für den heutigen Mittwoch noch mit Verspätungen.

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