Grüne und Umweltverbände kämpfen gegen A-1-Lückenschluss in der Eifel

Trier · Die rheinland-pfälzischen Grünen haben weiter Vorbehalte gegen den Weiterbau der A.1 in der Eifel. Gegen den geplanten Lückenschluss gebe es naturschutzrechtliche Bedenken, sagt die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Jutta Blatzheim-Roegler.

Für das Land hat der Lückenschluss der Eifelautobahn A.1 nach Nordrhein-Westfalen seit vielen Jahren höchste Priorität. Er habe hohe Bedeutung für die Eifel als Verbindung zwischen der Region Trier und dem Raum Köln, sagt der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Roger Lewentz. Daher wurde das Projekt auch für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Mit Erfolg. Denn die Schließung der rund 25 Kilometer langen Lücke zwischen Kelberg (Vulkaneifel) und Blankenheim (Nordrhein-Westfalen) ist in den vorrangigen Bedarf eingestuft worden. Das bedeutet, dass der Bund Geld gibt, wenn das Land die Planung beendet. Jetzt sei das Land am Zug, es müsse Baurecht schaffen, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder aus Arzfeld.

Die Grünen, die bislang mit der SPD die Landesregierung stellen und bei erfolgreichen Koalitionsverhandlungen mit Sozialdemokraten und Liberalen weiter das Sagen im Land haben werden, haben aber Vorbehalte gegen das Verkehrsprojekt. "Ob und wann der Lückenschluss der A.1 kommt, bleibt abzuwarten", sagt die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Jutta Blatzheim-Roegler aus Bernkastel-Kues. Sie sehe "im naturschutzfachlichen Bereich" Hürden. Der Bundesverkehrsminister habe den Vorschlag der Grünen zum vierspurigen Ausbau der B.51 als Alternative zum Lückenschluss ignoriert, "obwohl er günstiger und schneller umzusetzen gewesen wäre, um einen verkehrssicheren Anschluss in der Eifel zu realisieren". Auch gegen den ebenfalls im Bundesverkehrswegeplan als vorrangig eingestuften Moselaufstieg in Trier sind die Grünen. Genau wie Umweltverbände wie etwa Bund und Nabu. Diese hielten auch den Weiterbau der A.1 für fragwürdig, sagt Manfred Weishaar, Vorsitzender des Naturschutzbundes Region Trier.

Die Vorbehalte der Grünen gegen die beiden Projekte könnten zum Knackpunkt bei den Koalitionsverhandlungen werden. Die FDP ist wie die SPD für den Lückenschluss - und für den Moselaufstieg, den die Sozialdemokraten nicht eindeutig ablehnen.

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