Corona-Eindämmung Grünen-Fraktionschef Braun regt Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichem Nahverkehr an
Die Koalitionsfraktion in Rheinland-Pfalz fordert auch, einen Expertenkreis zur Corona-Krise zu schaffen. Dieser solle Vorschläge erarbeiten, wo es zu Öffnungen kommen könne – und unter welchen hygienischen Regeln.
Einen Tag, bevor Bundeskanzlerin Angela Merkel und die 16 Länderchefs über Lockerungen in der Corona-Krise entscheiden, regt der rheinland-pfälzische Grünen-Fraktionschef Bernhard Braun eine Maskenpflicht an, wenn Menschen einkaufen oder den öffentlichen Nahverkehr nutzen. „Wir können uns das zum Fremdschutz vorstellen“, sagte Braun unserer Zeitung, der mit den Grünen zu den drei Regierungsfraktionen gehört. „Medizinisch qualifizierte Masken sollten aber dem Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen vorbehalten bleiben“, sagte Braun, der erwartet, nach ersten Lockerungen abzuflachen und keine neuen Infektionskurven entstehen zu lassen.
Braun fordert, dafür im Land einen Expertenkreis „Corona“ zu schaffen, dem Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Kommunen, dem Gesundheitsbereich sowie aus Sozial- und Wohlfahrtsverbänden angehören sollen. Dieser müsse das Wissen von Praktikern nutzen, fordern Braun. „Dazu gehören beispielsweise Friseure oder Besitzer eines Tattoo-Studios, die uns die besten Tipps geben können, wie sie in ihren Betrieben mit der Corona-Krise umgehen können.“
Nach Lockerungen brauche es strenge Hygieneregeln, fordert Braun. Großveranstaltungen oder das Zusammenkommen vieler Menschen auf engem Raum sei auf absehbarer Zeit nicht möglich, betont er. Auch nach Lockerungen müssten 1,50 Meter Abstand gehalten werden. Es brauche eine freiwillige Handyapp zur Ablaufverfolgung von Corona-Erkrankungen und genügend Desinfektionsmittel. Nach der Krise werde es wichtig sein, die Rezession mit „nachhaltigen, dem Klimaschutz dienenden und in die Zukunft gerichteten“ Konjunkturprogrammen zu bekämpfen.
