Grüner Neubeginn

MAINZ. Die Grünen versuchen nach ihrem überraschenden Scheitern bei der Landtagswahl personell und inhaltlich am Wochenende einen Neubeginn. Die Vorstandsspitze mit Manfred Seibel und Tabea Rößner hatte vor Monaten ihren vorzeitigen Rückzug angekündigt.

Acht Monate nach dem Debakel bei der Landtagswahl wollen sich die rheinland-pfälzischen Grünen als außerparlamentarische Opposition neu ausrichten und damit die Weichen für eine Rückkehr ins Parlament stellen. Nach der Absage der früheren Fraktionsvorsitzenden Ise Thomas bewerben sich insgesamt fünf Kandidaten für den dreiköpfigen Parteivorstand, zu dem zwei Vorstandssprecher (Vorsitzende) und ein Schatzmeister gehören. Als bislang einzige Bewerberin für das Sprecherinnen-Amt tritt die 42-jährige Unternehmensberaterin Eveline Lemke-Ziebeil (Kirchen/Westerwald) an. Da nach mehreren regionalen Kandidatenvorstellungen nicht mit mehr neuen Bewerberinnen zu rechnen ist, gilt ihre Wahl als sicher. Bei den Männern gibt es mit dem 56 Jahre alten Berufsschullehrer Karl Wilhelm Koch (Daun), dem 40-jährigen Landschaftsplaner Andreas Hartenfels (Kusel) und dem früheren Koblenzer Landtagsabgeordneten Nils Wichmann (30) gleich drei Bewerber. Dabei werden Hartenfels und Wichmann bessere Chancen eingeräumt als dem "links" stehenden Koch. Als Schatzmeister bewirbt sich erneut Amtsinhaberin Britta Steck (Gornhausen, Kreis Bernkastel-Wittlich). Für das zweitwichtigste Gremium, den 15-köpfigen Parteirat, treten unter anderem die beiden Bundestagsabgeordneten Ulrike Höfken (Bitburg) und Josef Winkler (Bad Ems) sowie Ise Thomas, Tabea Rößner und die beiden Trierer Michael Rahe und Sebastian Wispel an. Mit Spannung wird die Debatte um die inhaltliche Ausrichtung als außerparlamentarische Opposition erwartet. Dabei treffen die Anhänger urgrüner Themen mit einer "ökologisch, pazifistischen, sozialen und gerechten Politik" um Koch auf Verfechter einer Neuaufstellung in Richtung "grüner", ökologisch orientierter Marktwirtschaft.

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