Guter Ausgang einer schlechten Sache

TRIER. Frohe Botschaft für eine junge Altenpflege-Auszubildende: Kurz vor Weihnachten haben die Vereinigten Hospitien ihre Kündigung der 20-Jährigen zurückgezogen. Vor Gericht hatte die Trierer Stiftung bereits mehrfach verloren.

Rudolf Zimmer ist zufrieden. "Ein guter Ausgang einer schlechten Sache", resümiert der Trierer Rechtsanwalt das aus seiner Sicht glückliche Ende des fast ein Jahr währenden Streits zwischen den Vereinigten Hospitien und seiner Mandantin. Der Anlass des juristischen Tauziehens - eine Lappalie. Weil sie für insgesamt 2,50 Euro Privatgespräche von Heimbewohner-Telefonen aus führte, hatten die Vereinigten Hospitien der jungen Altenpflege-Auszubildenden gekündigt. Zu unrecht, entschieden zwei Arbeitsgerichtsinstanzen ( TV vom 10. November). Doch die Trierer Stiftungs-Verantwortlichen ließen sich davon nicht beeindrucken. Kaum hatten die Arbeitsrichter die erste Kündigung in den Papierkorb befördert, schickten die Hospitien bereits die nächste hinterher. Dieses Mal machten sie dem Mädel zum Vorwurf, dass sie sich gegenüber dem lokalen Fernsehsender "Trier Plus" geäußert habe, dort "schlicht und ergreifend die Unwahrheit verbreitet und die Stiftung in ein schlechtes Licht gerückt hat" (Hospitien-Anwalt Thomas Wolf). Abermals trafen sich die beiden Streitparteien daraufhin vor dem Trierer Arbeitsgericht, scheiterte eine gütliche Einigung. Die Hospitien beharrten auf dem Rausschmiss der jungen Frau, die Gegenseite pochte auf Weiterbeschäftigung. Ohne Einlenken hätte also erneut Justitia entscheiden müssen, ob die junge Auszubildende zu Recht vor die Tür gesetzt wurde. Dass dabei die Aussichten der Trierer Stiftung nicht eben rosig waren, versteht sich nach den beiden vorangegangenen Urteilen von selbst. Dennoch sah es so aus, als würden die Hospitien auf einem neuerlichen Richterspruch bestehen. Bis jetzt die Rolle rückwärts erfolgte. "Die Kündigung wurde zurückgezogen, die junge Frau kann ihre Altenpflege-Ausbildung zu Ende machen", sagte ihr Rechtsanwalt Rudolf Zimmer am Montag dem TV . "Mehr wollten wir nicht." Bei den Vereinigten Hospitien war gestern niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

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