Haft nach Steuerbetrug

TRIER. (wie) Über 250 000 Euro Steuern hinterzog eine Familie aus der Eifel. Jetzt wurde sie bestraft: Die Frau muss für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis, ihr Ehemann erhielt eine Bewährungsstrafe, die Tochter zahlt eine Geldstrafe.

Es war eine Routinekontrolle, als die Steuerprüfer des Dauner Finanzamtes die Unterlagen der Eifeler Trockenbaufirma überprüften. Schnell war jedoch klar, dass hier etwas nicht stimmen konnte: Es wurde weniger Lohnsteuer gezahlt als es tatsächlich Beschäftigte in der Firma gab. Steuerfahnder durchsuchten daraufhin den Betrieb und die Wohnung der Firmeninhaber. Offiziell war ein Mann aus der Eifel als Geschäftsführer eingetragen. Doch den Fahndern fiel auf, dass er nur als Handwerker tätig war und seine Frau die Geschäfte führte, die sie später ihrer Tochter übertrug. Die drei sollen zwischen 1998 und 2001 nicht nur 113 000 Mark zu wenig Lohnsteuer gezahlt haben, sondern auch fast 39 000 Mark Sozialversicherungsbeiträge nicht ans Finanzamt abgeführt haben. Außerdem haben sie laut Finanzamt 367 000 Mark Umsatzsteuer dem Fiskus vorenthalten, indem sie die gemachten Umsätze nicht oder nur teilweise gemeldet hatten. Gesamtschaden: fast 520 000 Mark. Als die Drei angeklagt wurden, flüchtete die Frau. Erst im September diesen Jahres konnte sie in Norwegen verhaftet werden. Dort arbeitete sie für ihren Sohn in dessen Baufirma. Nun wurde dem Ehepaar und der Tochter der Prozess vor dem Trierer Amtsgericht gemacht. Zunächst hatte der Verteidiger versucht, sie als Hausfrau hinzustellen, die überfordert sei mit der Geschäftsführung. Es stellte sich jedoch heraus, dass die einschlägig vorbestrafte Frau der Kopf des Unternehmens war und bewusst Steuern hinterzogen hatte. Urteil: Zweieinhalb Jahre Haft. Ihr Mann wurde zu einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, und die Tochter muss 1800 Euro Strafe zahlen.

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