Hartz hindert am Ausfüllen

MAINZ/SAARBRÜCKEN (dpa) Langzeitarbeitslose liefern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland bisher nur sehr schleppend ihre Anträge für das neue Arbeitslosengeld II ab.

Bis Anfang der zweiten Septemberwoche haben erst jeder fünfte Arbeitslosenhilfe-Empfänger in Rheinland-Pfalz und gut jeder vierte im Saarland die Anträge abgegeben. Als mögliche Gründe dafür nannte der Sprecher der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Albert Fuchs, die vorausgegangene Ferienzeit und die Diskussionen um Hartz IV. "Bundesweit stehen wir mit der Zahl der Anträge zwar mit an der Spitze, aber der Rücklauf ist dennoch auch hier zögerlich angelaufen", sagte Fuchs. In anderen Regionen sei die Resonanz allerdings noch schlechter. Laut Fuchs zählen in Rheinland-Pfalz 67 600 der insgesamt 155 700 Erwerbslosen (Stand Ende August) zu den Arbeitslosenhilfe-Beziehern. Im Saarland sind dies 24 700 von insgesamt 46 600 Arbeitslosen. Das Ausfüllen der oft umfangreichen Anträge ist Voraussetzung dafür, dass die bisherigen Arbeitslosenhilfe-Bezieher vom 1. Januar 2005 an überhaupt das steuerfinanzierte Arbeitslosengeld II erhalten können. Dieses führt Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammen. "Die Anträge müssen zuvor noch in den Agenturen für Arbeit geprüft, bearbeitet und genehmigt werden", sagte Fuchs. Alle Antragsteller sollten bis Ende September ihre Unterlagen persönlich bei ihrer örtlichen Agentur für Arbeit abgeben und ihren Mietvertrag sowie die letzte Nebenkostenabrechnung mitbringen, betonte Fuchs. "Wer zu spät seinen Antrag abgibt, muss bei der Auszahlung des Arbeitslosengeldes II mit Verzögerungen rechnen."

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