Heftiges Gezänk am Hahn – jetzt redet der Flughafenchef

Lautzenhausen · Versinkt der Flughafen Hahn im Chaos? Geschäftsführer Markus Bunk weist den Vorwurf im Volksfreund-Interview zurück. Die öffentlich ausgetragenen Differenzen passen dem Airport-Chef allerdings nicht. Jetzt will er handeln.

"Die große Mehrheit der Mitarbeiter arbeitet fleißig. Die Flieger landen und heben pünktlich ab." Mit diesen Worten begegnet Hahn-Geschäftsführer Markus Bunk im Volksfreund-Interview Vorwürfen von CDU und FDP, am Flughafen im Hunsrück gerate alles aus dem Ruder. Bunk nennt persönliche Betroffenheit und Verbissenheit von Mitarbeitern als Gründe für die öffentlichen Reibereien, die dem Unternehmen insgesamt schadeten.

Nach der Strafanzeige des Betriebsrats gegen Co-Geschäftsführer Heinz Rethage und einem Brandbrief von elf Mitarbeitern an die Landesregierung, der Mobbingvorwürfe gegen den stellvertretenden Betriebsratschef Jörg Munsteiner beinhaltete, will Bunk handeln - "die Situation befrieden", wie er dem TV sagt: Unterschiedliche Positionen sollten künftig intern und sachlich besprochen werden. Eines betont Bunk: Vorgänge mit der Passagierabfertigung, bei der eine private Firma gutes Geld verdient und die zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geführt haben, hätten zwar "ein Geschmäckle" - er könne aber "nicht beurteilen, ob es dieses System gab". Konkrete Angaben seien erforderlich, um Aufklärungsarbeit zu leisten.

Aufsichtsratschef Salvatore Barbaro (SPD) unterstreicht, in der Sache herrsche Einvernehmen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat. Dieser habe dem Sanierungsplan mit dem Abbau von 100 Stellen zugestimmt. "Über die Schlagzeilen bin ich nicht erfreut", gibt Barbaro zu.

Wie der Trierische Volksfreund erfuhr, hat der Flughafen im Geschäftsjahr 2013 ein zweistelliges Millionendefizit eingefahren. Es fällt höher aus als 2012 (5,7 Millionen Euro). Laut Bunk kann es noch Jahre dauern, bis der Hahn ins Plus kommt. Die Akquise neuer Fluggesellschaften für Fracht und Passage sei "eine Fleißarbeit, ein mühseliges Geschäft". Der Aufsichtsrat wird das Minus am Freitagebenso besprechen wie die jüngsten Vorfälle.

"Ein mühseliges Geschäft, das Jahre dauert"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort