Widerstand gegen Heizungsgesetz Jetzt machen Bauern mobil gegen Einschränkungen beim Heizen mit Holz

Trier · Mit einer Unterschriftenkampagne will der Bauernverband Rheinland-Nassau die Einschränkungen bei Holzheizungen in Neubauten kippen. Der Verband betrachtet das Heizen mit Holz als klimafreundlich.

 Heizen mit Holz soll in bestimmten Fällen verboten werden.

Heizen mit Holz soll in bestimmten Fällen verboten werden.

Foto: dpa-tmn/Bernd Wüstneck

Noch immer gibt es Koalitionsknatsch wegen des geplanten Heizungsgesetzes. Vor allem Grüne – deren Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck maßgeblich für das Gesetz verantwortlich ist – und die FDP zoffen sich. Ob das Gesetz, mit dem der Einbau neuer Öl- und Gasheizungen Kritikern zufolge faktisch verboten wird, wie geplant im nächsten Jahr kommen wird, ist unklar.

Bauernpräsident: Holz kommt heimischer Wirtschaft zugute

Nun macht auch der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau Front gegen das Gesetz – oder besser gegen die Einschränkungen von Holzheizungen in Neubauten. „Holz ist Teil des Energiekreislaufs, sagt Verbandspräsident Michael Horper. Die Waldwirtschaft trage zum Klimaschutz bei und produziere „einen heimischen Energieträger, der unserer Wirtschaft zugutekommt“.

Im Bundesumweltministerium sieht man das anders: Beim Verbrennen von Holz entsteht CO2 pro produzierter Wärmeeinheit mehr als bei fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas. Deshalb sei Heizen mit Holz nicht klimaneutral.

Die Pläne der Bundesregierung beim Heizen mit Holz

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, die Nutzung einer Holzheizung in Neubauten nur noch zu erlauben, wenn sie mit einer anderen Heizung kombiniert werde, die mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird.

Das Bundeswirtschaftsministerium begründet das Verbot reiner Holzheizungen damit, dass „nachhaltig erzeugte Biomasse nur begrenzt verfügbar ist und durch Nachfrage in verschiedenen Sektoren voraussichtlich teurer wird“.

Die hohen Kosten für eine Kombination von Holzheizung etwa mit einer Wärmepumpe seien aber für den Normalbürger kaum finanzierbar, kritisiert Horper. Holzheizungen hätten dann keine Zukunft mehr. „Damit würden sowohl der Energiewende als auch den Forstwirten und Waldbauern ein Bärendienst erwiesen.“

Der Bauernpräsident ruft zu einer Unterschriften-Kampagne gegen das Gesetz auf, die der Bayerische Bauernverband initiiert hat. Mit der Kampagne soll Robert Habeck aufgefordert werden, die geplanten Einschränkungen bei Holzheizungen in Neubauten sofort fallen zu lassen.

Landesforsten wirbt fürs Heizen mit Holz

Der Bauernverband verweist auf den Landesforstbetrieb, der – nicht verwunderlich – auch für das Heizen mit Holz werbe. Auf der Homepage von Landesforsten heißt es: „Bei der Wärmebereitstellung durch erneuerbare Energien besitzt Energie- und Brennholz in Rheinland-Pfalz einen festen Platz.“

Landesforsten untersteht dem rheinland-pfälzischen Klimaschutzministerium. Dem steht bekanntermaßen die Grüne Katrin Eder vor. Diese wirbt für „effiziente Holzverwendung“ und spricht von Klimaneutralität von heimischem Holz, meint damit aber nicht das Verbrennen gefällter Bäume, sondern deren Nutzung als Baumaterial, das Stahl und Beton ersetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort