Hilfe hat ein Gesicht

Ein sozialer Mensch ist Anna Clasen schon immer gewesen. Dass sie aber einmal ein Flüchtlingsprojekt wie "Ankommen" leiten würde, hätte die 29-Jährige vor einigen Jahren noch nicht gedacht.

 Anna Clasen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Anna Clasen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Lehramtsstudentin - Deutsch und Englisch sind die Hauptfächer - stammt aus dem saarländischen Wadern. Sie lebt allerdings bereits seit 2009 in Trier. Vor allem im vergangenen Jahr hat die junge Frau eine starke Entwicklung und Veränderung erlebt. "Als ich im Rahmen meines Studiums ein Schulpraktikum machen musste, war das ein schlimmes Erlebnis", sagt sie. "Ich wollte danach unbedingt in der Praxis üben, wie man Gruppen unterrichtet."

So fand sie den Weg in das Multikulturelle Zentrum Trier, das auch Sprachkurse für Flüchtlinge anbietet. Einmal wöchentlich konnte sie dort das Nützliche damit verbinden, anderen Menschen Gutes zu tun. "Für mich war das wie ein Antidepressivum", analysiert Anna Clasen im Rückblick. "Die Dankbarkeit der Menschen ist für mich die größte Motivation."

Als die Kapazitäten beim Multikulturellen Zentrum vollkommen erschöpft waren, schloss sie sich ihrer Freundin Annika Schons an, die unter dem Motto "Projekt Ankommen" in den Räumen der Evangelischen Stadtmission gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen zusätzliche Sprachkurse für Flüchtlinge anbot. Als Schons sich vor drei Monaten aus persönlichen Gründen aus dem Projekt zurückzog, übernahm Anna Clasen die Leitung und Koordination der bis zu 30 ehrenamtlichen Sprachlehrer. Es sind überwiegend Studenten.

"Einige erfahrene Lehrer wären tatsächlich eine gute Ergänzung", sagt Clasen, die um Spenden - auch Kugelschreiber und Blöcke sind erwünscht - für den Unterricht für bis zu 50 Flüchtlingen wirbt. Die ehrenamtliche Arbeit ist für die angehende Lehrerin eine Quelle der Kraft, die sie nicht mehr missen möchte.

E-Mail: ankommentrier@gmail.com ; Spendenkonto: AG Frieden, Projekt Ankommen, Konto 113 746, Sparkasse Trier.

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