Hilfsangebot für Familien

TRIER. Es war ein langer Prozess bis zur Realisierung: Am Freitag wurde die landesweite Fachberatungsstelle für Familien mit chronisch kranken Kindern von Sozialministerin Malu Dreyer bei "Nestwärme" in Trier eröffnet. Das Land bezuschusst das Beratungsangebot.

 Nestwärme-Vorsitzende Petra Moske, Sozialministerin Malu Dreyer, Nestwärme-Geschäftsführerin Elisabeth Schuh sowie Vorstandsmitglied Ulrike Frosch (von links) freuen sich über das neue Beratungszentrum. Foto: Gabriela Böhm

Nestwärme-Vorsitzende Petra Moske, Sozialministerin Malu Dreyer, Nestwärme-Geschäftsführerin Elisabeth Schuh sowie Vorstandsmitglied Ulrike Frosch (von links) freuen sich über das neue Beratungszentrum. Foto: Gabriela Böhm

Die Stimmung in der Geschäftsstelle von "Nestwärme" in der Paulinstraße 125 ist mehr als aufgeräumt. Seit Jahren habe man daran gearbeitet, ein landesweites Kompetenzzentrum für Familien mit chronisch kranken Kindern einzurichten. "Es galt, viele Hürden aus dem Weg zu räumen", berichtet Malu Dreyer und spricht insbesondere von rechtlichen Problemen, die es gab. Die Erleichterung, dass der Standort nun endgültig bei "Nestwärme" in Trier gefunden ist, ist Geschäftsführerin Elisabeth Schuh und der Vorsitzenden Petra Moske deutlich anzusehen. Seit sieben Jahren hat sich "Nestwärme" zum Ziel gesetzt, Familien mit schwerstkranken und behinderten Kindern Unterstützung und Hilfe zu bieten und sie in finanziellen, pflegerischen und lebenspraktischen Bereichen zu beraten. Die "kleine Gruppe Betroffener mit hohem Hilfsbedarf" müsse sich oftmals durchfragen, wenn es um konkrete Angebote gehe, erläutert Elisabeth Schuh. Das bereits bestehende Netzwerk von vorhandenen Hilfsangeboten durch Institutionen, Krankenhäuser oder Selbsthilfegruppen werde nun erweitert, um Eltern in ohnehin belastenden Situationen eine Odyssee zu ersparen. Die Fachberatungsstelle soll beispielsweise den Kontakt zu Kinderkrankenpflegediensten, Ärzten, Kinderkliniken, Frühförderzentren, Behörden, Kranken- und Pflegekassen, Beratungs- und Koordinierungsstellen sowie Selbsthilfeorganisationen fördern. Ziel ist es, Eltern über bestehende, möglichst wohnortnahe Angebote zu informieren, neue Angebote zu installieren und zur Entlastung der Familien beizutragen. "Nestwärme" sei aufgrund der hohen Kompetenz, die sich über Jahre entwickelt habe, zu dem landesweiten Standort als Familien-Fachberatungsstelle ausgewählt worden, sagt Dreyer. Das Land bezuschusst das Beratungsangebot mit 30 000 Euro pro Jahr. "Nestwärme" betreut in der Region Trier rund 250 Familien mit schwerkranken Kindern. Neben 17 angestellten Mitarbeitern in "Nestwärme" gGmbH und 30 ehrenamtlichen Helfern im Pflegedienst gibt es 235 Ehrenamtler, die sich etwa in der Initiative "Zeit schenken" engagieren. Das Vernetzen der vorhandenen Angebote und die dazugehörige Präsentation im Internet übernimmt federführend die Krankenschwester und Psychologin Elisabeth Schuh, die als "gebündeltes Know-How" gelte, wie Petra Moske anmerkt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort