HINTERGRUND

Häufige Fragen Können sich auch andere Tierarten und der Mensch anstecken? Auch Säugetiere, zum Beispiel Schweine, Pferde, Wild- und Hauskatzen und der Mensch können sich mit diesen Influenza-Viren infizieren und erkranken.

Wie kommt es zur Übertragung der Vogelgrippe? Seit 1997 ist bekannt, dass bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren Vogelgrippeviren auch auf den Menschen übertragbar sind. Das Virus findet sich in Sekreten der Atemwege der Vögel. Es ist vor allem im Kot konzentriert. Die Übertragung auf den Menschen findet vermutlich hauptsächlich durch Inhalation virushaltiger Staubteilchen beziehungsweise durch Tierkontakt bei mangelnder Händehygiene statt. In wenigen Fällen wird die Übertragung durch den Genuss roher Geflügelgerichte erklärt. Vereinzelt wird eine Übertragung vom Kranken auf andere Personen durch engen Kontakt vermutet. Wie verläuft die Vogelgrippe (Subtyp H5N1) beim Menschen? Die Erkrankung beginnt etwa zwei bis fünf Tage nach der Ansteckung und verläuft ähnlich einer schweren Grippe mit hohem Fieber, Kopf- und Halsschmerzen, Husten, Gliederbeschwerden und Lungenentzündung. Etwa die Hälfte der Kranken leidet unter Durchfall; Übelkeit und Bauchschmerzen können hinzukommen. Als Komplikation tritt häufig ein Lungenversagen auf. Etwa die Hälfte der Kranken starb bisher. Wie wird die Diagnose gestellt? Der Arzt erhebt den Verdacht auf eine mögliche "Vogelgrippe" auf Grund der Beschwerden (Fieber, Husten, Atemnot) des Kranken, Angaben über Reise oder Aufenthalt in einer Region mit Vogelgrippe, eventuellem Kontakt zu Vögeln oder Geflügel und des Ergebnisses der körperlichen Untersuchung. Erhärtet wird die Verdachtsdiagnose durch Influenza-Schnelltests, mit denen Virusbestandteile im Speichel des Kranken nachgewiesen werden können. Bewiesen wird die Grippe-Infektion durch spezielle Untersuchungen, die in dafür ausgerüsteten Labors ausgeführt werden. Gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten? Von den gegen Influenzaviren wirkenden Medikamenten sind nach bisherigen Untersuchungen nur die so genannten "Neuraminidaseinhibitoren" Oseltamivir und Zanamivir gegen das aktuelle Vogelgrippevirus H5N1 wirksam. Diese Erkenntnisse beruhen auf In-Vitro-Studien und Tierversuchen mit diesem Influenzavirus. Ausreichende klinische Erfahrungen bei H5N1 Vogelgrippe-Kranken liegen noch nicht vor. Experten gehen von der Wirksamkeit der Neuraminidase-Hemmer bei neuen pandemischen Influenzaviren aus, die wahrscheinlich aus dem Vogelgrippevirus hervorgehen werden. Kann man sich durch Impfung vor der Vogelgrippe schützen? Die erhältlichen Influenza-Impfstoffe zur Vermeidung der menschlichen Grippe schützen nicht vor aviärer Influenza beziehungsweise vor einem neuen Pandemie-Virus. Die Influenzaimpfung ist jedoch zu empfehlen, insbesondere bei Aufenthalt in Regionen mit Vorkommen von Vogelgrippe, um eine herkömmliche Influenza als Ursache von Fieber zu verhindern, und um eine gleichzeitige Infektion mit menschlichen und tierischen Influenza-Viren und dadurch die Entwicklung eines neuen, potenziell pandemischen Virus zu vermeiden. (Quelle: Auswärtiges Amt)

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