Hoffnung nach der Schicksals-Diagnose

TRIER. Die Behandlung von Brustkrebs soll verbessert werden. In Trier stellten die Kassenärztlichen Vereinigungen im Land und die Arbeitsgemeinschaft der Ersatz-, Innungs- und Betriebskrankenkassen ein neues Behandlungsprogramm dazu vor.

Brustkrebs - eine Diagnose, die das Leben einer Frau verändert. Angst bestimmt fortan den Alltag: Angst, die Brust zu verlieren, Angst zu sterben. Knapp 46 000 Frauen erkranken jährlich in Deutschland an Brustkrebs, 2400 in Rheinland-Pfalz. Bislang gab es für die Patienten keine koordinierte, einheitliche Behandlung. Erfolg und Behandlungsverlauf hingen größtenteils davon ab, zu welchem Arzt oder in welche Klinik die Frau ging. Das soll sich nun ändern. Seit einigen Wochen gibt es ein Disease-Management-Programm (DMP) für Brustkrebs. Mit diesen Programmen, die Bestandteil der Gesundheitsreform sind, sollen chronische Erkrankungen qualifizierter behandelt werden. Wer daran teilnimmt, muss sich bei einem Arzt oder seiner Krankenkasse einschreiben. Der behandelnde Arzt koordiniert den gesamten, genau festgelegten Behandlungsverlauf. Alle DMP-Daten werden anonym und für ganz Rheinland-Pfalz bei der Daten-Sammelstelle in Trier erfasst. Die Ärzte müssen jeden Behandlungsschritt dokumentieren. Bislang gibt es in Rheinland-Pfalz nur ein DMP für Diabetes Typ 2. Über 2000 Ärzte nehmen bislang an dem Programm der Ersatz-, Betriebs- und Innungskassen teil. Am Brustkrebs-Programm beteiligen sich derzeit 200 Ärzte. "Bis Jahresende werden es deutlich mehr werden", glaubt Carl-Heinz Müller, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Trier. Für die beteiligten Krankenkassen (die AOK Rheinland-Pfalz nimmt daran nicht teil) stellt das DMP Brustkrebs "ein Meilenstein im Kampf gegen die heimtückische Krankheit" dar, wie Raimund Nossek, Vorstandsmitglied des Landesverbands der Betriebskrankenkassen (BKK), meint. Ein Krankenhaus, das Brustzentrum werden will, muss mindestens 1500 Brustoperationen jährlich aufweisen können, der entsprechende Operateur wenigstens 40 Eingriffe. Für die Region wird das Mutterhaus in Trier Brustzentrum werden, mit Außenstellen in Trier-Ehrang und Wittlich.

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