Hühner werden eingesperrt

TRIER. Während die holländischen Hühnerzüchter ihre Freiland-Hühner vorerst einsperren müssen, sieht man bei den rheinland-pfälzischen Kollegen derzeit noch keine Notwendigkeit, wegen der Vogelgrippe zu reagieren.

Was Verbraucherschutzministerin Künast ständig fordert, könnte beim Ausbruch der Vogelgrippe zur Gefahr werden: Freiland-Hühner. Das niederländische Landwirtschaftsministerium hat nun ein vorläufiges Verbot der Freilandhaltung verhängt. "Eine nachvollziehbare Maßnahme", glaubt der Geschäftsführer des Geflügelwirtschaftsverbandes Rheinland-Pfalz, Günter Müller. Der Kontakt mit infizierten Zugvögeln könnte dazu führen, dass überwiegend draußen lebende Hühner mit dem Vogelgrippevirus angesteckt werden könnten. Allerdings gebe es in Rheinland-Pfalz kaum Freiland-Hühner, allenfalls fünf Prozent der Züchter würden ihre Tiere so halten, sagt Müller.Das Mainzer Umweltministerium hat vorsorglich die Hühnerzüchter gewarnt und sie an die Einhaltung der erforderlichen Hygienemaßnahmen erinnert. Außergewöhnliche Todesfälle oder Veränderungen der Legeleistungen sollen gemeldet werden. In zwei Anlagen im Land kann infiziertes Geflügel getötet werden, um die Ausbreitung einer Infektion zu vermeiden. Vor allem die im Herbst zurückkehrenden Wildgänse könnten laut Experten den Virus einschleppen. Derzeit geht man in Mainz nicht davon aus, dass es zu Massentötungen von Hühnern kommen wird, wie vor zwei Jahren in Asien, als sich die Vogelgrippe rasend ausbreitete. 60 Menschen, die engen Kontakt zu den Tieren hatten, sind seitdem an der Krankheit gestorben. In Russland, wo das Virus jetzt nachgewiesen wurde, sind vorsorglich über 11 000 Hühner und Gänse getötet worden. Auch wenn sich derzeit der Virus noch nicht von Mensch zu Mensch ausbreitet, warnt das Trierer Gesundheitsamt Reisende nach Asien, Russland und Kasachstan. Sie sollten Tierkontakte meiden und keine Geflügelmärkte besuchen, Geflügel sollte nur durchgegart gegessen werden.

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