Hunsrücker Hotelier will CDU-Mittelstandschef werden

Horath · Der Hunsrücker Hotelier Gereon Haumann will neuer Bundesvorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung werden. Mit dem Ex-Bundestagsabgeordneten Peter Rauen hat Haumann einen prominenten regionalen Vorgänger.

Gereon Haumann ist Unternehmer und nebenher eine Art Hans Dampf in allen Gassen: Der 47-jährige gebürtige Kölner steht seit vier Jahren an der Spitze des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbands, ist kommunalpolitisch für die CDU aktiv, sitzt in diversen Aufsichts- und Verwaltungsräten und ist seit zwei Jahren Landesvorsitzender der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT). Der MIT-Vorstand hat den Geschäftsführer eines Hotels im Hunsrückort Horath nun auch für den Bundesvorsitz vorgeschlagen.

Die Wahl ist Mitte Oktober. Amtsinhaber Josef Schlarmann tritt nicht mehr an. Allerdings ist Gereon Haumann nicht der einzige Kandidat für die Nachfolge. Die nordrhein-westfälische MIT schickt den CDU-Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann (35) ins Rennen, Baden-Württemberg den MIT-Bundesvize Oswald Metzger. Der 58-Jährige war einst Aushängeschild der Grünen und trat vor fünf Jahren der CDU bei.

Metzger und Linnemann haben jeweils große Landesverbände im Rücken und bei der Wahl im Oktober mithin größere Chancen als der Rheinland-Pfälzer Haumann. "Meine beiden Mitbewerber haben dafür noch nie ein Unternehmen geführt", gibt sich der 47-Jährige Hunsrücker dennoch selbstbewusst.

Die Unterstützung der rheinland-pfälzischen CDU-Spitze ist dem Multifunktionär sicher. "Gereon Haumann ist bekannt für seine Führungs- und Integrationsfähigkeit", lobt ihn CDU-General Patrick Schnieder.

Vor dem scheidenden Bundesvorsitzenden Schlarmann wurde die MIT mehrfach von Rheinland-Pfälzern geleitet, darunter von 1997 bis 2005 von dem damaligen Salmtaler CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Rauen.

Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union ist nach eigenen Angaben der stärkste und einflussreichste politische Verband des Mittelstands in Deutschland. Zuletzt setzte sich die MIT etwa gegen den im CDU-Bundesvorstand geschlossenen Kompromiss zur Einführung einer gesetzlichen Frauenquote ab 2020 ein oder forderte die sofortige Absetzung der Mehrwertsteuer auf Stromzusatzkosten.

In Rheinland-Pfalz versteht sich die Mittelstandsvereinigung der Union als Sprachrohr von 168.000 mittelständischen Unternehmen.

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