"Ich arbeite gerne und viel"

Zu viele Nebentätigkeiten, zu wenig Zeit für den Ministerjob? Bildungsministerin Doris Ahnen weist diese Annahme im TV-Interview strikt zurück.

Mainz. (fcg) Die außeramtlichen Tätigkeiten stünden im Zusammenhang mit dem Amt als Ministerin, sagt Ahnen im Gespräch mit TV-Redakteur Frank Giarra.

Frau Ministerin, hat Ihr Arbeitstag 24 Stunden?

Doris Ahnen: Mein Arbeitstag ist in der Tat lang, aber nicht wegen meiner außeramtlichen Tätigkeiten. Diese sind bis auf eine Ausnahme alle engstens mit meiner Aufgabe als Ministerin verbunden und unentgeltlich. Dass ich mich besonders um unser einziges Uni-Klinikum im Land kümmere, mich als Gast im Senat der Max-Planck-Gesellschaft engagiere oder im Vorstand unserer großen Landesstiftungen für Kultur und Innovation mitwirke und besondere Aufgaben in unseren kulturellen Einrichtungen wahrnehme, kann man sogar von mir erwarten.

Sie sind nicht nur Ministerin, sondern auch Abgeordnete des Landtags. Wie schaffen Sie Ihr strammes Pensum?

Ahnen: Ich habe immer gerne und viel gearbeitet. Dass ich seit Beginn dieser Legislaturperiode auch als direkt gewählte Abgeordnete meinen Mainzer Wahlkreis vertreten darf, empfinde ich als Vorteil, weil der Kontakt zu den Bürgern politikfeldübergreifend dort besonders direkt ist.

Müssen Sie angesichts Ihrer vielen Tätigkeiten Aufgaben als Ministerin vernachlässigen?

Ahnen: Davon kann nun wirklich keine Rede sein. Wer sich mit der Liste meiner außeramtlichen Tätigkeiten beschäftigt, kann einschätzen, dass diese ganz überwiegend für die Aufgabenerfüllung als Ministerin notwendig sind. Im Übrigen ist die zeitliche Beanspruchung durch die einzelnen Gremien durchaus unterschiedlich, einige davon treffen sich zum Beispiel nur einmal im Jahr.

Meinung

Verdienst ist okay

Das Gezerre um den ZDF-Chefredakteursposten zeigt, dass sich Politiker manchmal in Dinge einmischen, von denen sie besser die Finger lassen würden. Allerdings geht es in den meisten Gremien um Bürger-Anliegen, und die Politiker sind gewählt, deren Interessen zu vertreten. Sie tun das überwiegend ehrenamtlich. Wer für Entscheidungen den Kopf hinhalten muss, darf aber ruhig etwas verdienen. f.giarra@volksfreund.de

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