Impfstoff-Kompromiss: Länder sparen Millionen

Weil sie dem Pharmahersteller Glaxo Smith Kline weniger Impfdosen abnehmen als bestellt, sparen die Länder rund 133 Millionen Euro. Den Kompromiss haben die Gesundheitsminister der Länder mit dem Unternehmen ausgehandelt.

Hannover/Mainz. (dpa/wie) Nach harten Verhandlungen über den überflüssigen Schweinegrippe-Impfstoff haben die Bundesländer einen Kompromiss erzielt. Sie müssen vom Pharmahersteller Glaxo Smith Kline nur noch 34 Millionen Impfdosen abnehmen. Bestellt waren 50 Millionen. Damit sparen die Länder 133,3 Millionen Euro, berichtete die federführende niedersächsische Gesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) am Dienstag in Hannover. Die Ressortchefs befürchteten, auf Impfstoff sitzen zu bleiben, weil sich unter anderem weniger Menschen gegen die Schweinegrippe impfen lassen als erwartet. Zugleich wollen die Länder nach wie vor versuchen, für überflüssige Impfdosen Abnehmer im Ausland finden.

Ministerin Ross-Luttmann, die den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz hat, bezeichnete das Verhandlungsergebnis als "guten Kompromiss". Die Gespräche mit dem Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (GSK) seien hart, aber fair gewesen. Es seien Zugeständnisse von allen Seiten notwendig gewesen, sagte das Mitglied der GSK-Geschäftsleitung, Bettina Brennecke.

Die Länder wollen Impfstoff für 30 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung haben - das wären 25 Millionen Dosen. Für die restlichen neun Millionen Dosen, die erst einmal beim Pharmakonzern eingelagert werden, sollen nun Abnehmer im Ausland gesucht werden. Auch Rheinland-Pfalz wird weniger Impfstoff als ursprünglich geplant ordern. Zunächst sollten 2,5 Millionen Dosen bestellt werden. Bislang haben sich laut Mainzer Gesundheitsministerium gerade mal fünf Prozent der Bevölkerung im Land impfen lassen.

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