In Luxemburg legt der Staat die Preise an den Zapfsäulen fest

Luxemburg · In Luxemburg werden die Spritpreise staatlich festgelegt - und zwar täglich. Damit gibt es zwar keinen Wettbewerb an den Zapfsäulen, aber auch keine Preistreiberei wie in Deutschland.

Luxemburg. Preissprünge an der Zapfsäule wie in Deutschland, wo sich Spritpreise innerhalb eines Tages gleich mehrmals ändern können, gibt es in Luxemburg nicht. Dort werden die Preise vom Wirtschaftsministerium festgelegt, kein Tankstellenbetreiber darf diese überschreiten. Billiger dürfen sie Benzin und Diesel aber schon anbieten. Es ist aber in der Regel weniger als einen Cent, den Billig-Tankstellen den Sprit unter dem staatlich festgelegten Preis anbieten. Das ist der einzige Wettbewerb, den es an den rund 240 Luxemburger Tankstellen gibt.
Täglich werden die Preise mittels einer Formel neu berechnet. Darin berücksichtigt sind die Dollarschwankungen, die Preisentwicklung auf dem Rohölmarkt, Transport- und Lagerungskosten sowie Steuern. Wird der aktuelle Preis dadurch über- oder unterschritten, werden die Preise an den Zapfsäulen automatisch angepasst, auch nach unten. Immer wieder fordern deutsche Politiker - wie vor drei Jahren der saarländische SPD-Vorsitzende Heiko Maas -, auch bei uns die Spritpreise ähnlich wie im Nachbarland zu deckeln. Der Luxemburger Mineralölverband fordert hingegen seit langem, die Preise freizugeben. Gegner befürchten, dass dann die Spritpreise explodieren könnten.
Auch in Luxemburg hält der Staat beim Sprit die Hand auf: 15 Prozent Mehrwertsteuer sind dort fällig. Ohne diese würde derzeit ein Liter Super 1,13 Euro jenseits der Grenze kosten. Damit ist der Spritgrundpreis in Luxemburg übrigens höher als in Deutschland, wo gestern der Liter Super ohne Steuern rund 60 Cent gekostet hat. wie

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