Ins richtige Licht gesetzt

MAINZ. (win) Damit Rheinland-Pfalz und vor allem auch seine Regierung im richtigen Licht erscheinen, haben Staatskanzlei und Ministerien 2001 insgesamt 3,93 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben. 2002 stieg die Summe auf 4,33 Millionen an.

Broschüren, Faltblätter, Ausstellungen oder Veranstaltungen: Breit ist die Palette, mit der eine Landesregierung sich selbst darstellen und über ihre "guten Taten" informieren kann. Insgesamt 8,26 Millionen Euro wurden dafür in den beiden letzten Jahren hingeblättert. Mit jeweils rund 2,3 Millionen ist das Ressort für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau von Multi-Minister Hans-ArturBauckhage (FDP) einsamer Spitzenreiter. Der absolut sparsamste Öffentlichkeitsarbeiter ist dagegen sein Parteifreund Justizminister Herbert Mertin, der seinen Etat von 46 000 auf 36 000 Euro zurück gefahren hat, wie sich aus einer Übersicht der Landesregierung ergibt.Rund 20 000 Euro investierte die Staatskanzlei, um insgesamt acht Regierungserklärungen vieltausendfach unter das Volk zu bringen. Sicherlich unterhaltsamer angelegt waren zumindest für die Betroffenen die insgesamt 74 000 Euro, die sich die Landesvertretung in Berlin ihre beiden Sommerfeste kosten ließ und damit rheinland-pfälzische Lebensart an der Spree demonstrierte.Wirtschaftsministerium langt ordentlich zu

Durch die Konzentration des Multimediabereichs in der Staatskanzlei schnellte deren PR-Etat sprunghaft von 194 000 auf 633 000 Euro nach oben. Die Präsentation ihrer Multimediapolitik auf der Computermesse CeBit ließ man sich 122 000 Euro kosten. Fünf Foren und Kongresse schlugen mit knapp 160 000 Euro zu Buche. In großen Kategorien denkt auch das Wirtschaftsministerium: allein 2002 exakt 370 000 Euro für die Präsentationen bei der Grünen Woche in Berlin, 180 000 Euro für den Wettbewerb "Best of Riesling" und fast 200 000 Euro für den Auftritt auf der CeBit. Mehr als 120 000 Euro ließ sich das Innenministerium das 20-Jahr-Jubiläum der Ruanda-Partnerschaft samt Tournee des Nationalballetts aus Afrikakosten. Recht bescheiden fiel dagegen der Etat für die Fachtagung ländliche Friedhofskultur aus: 460 Euro. Dass die PR-Gelder zumindest nicht mehr in allen Ministerien so locker sitzen, demonstrierten Sozialministerium und Umweltressort. Dort wird verstärkt Informationsmaterial nach Bedarf über die Hausdruckerei fabriziert.

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