Irres Mai-Wetter zerstört Erntehoffnungen der Winzer

Trier/Bernkastel-Kues/ Bitburg/Daun · Sie haben auf ein ertragreiches Jahr gehofft, nun trifft es die Winzer in der Region Trier erneut. Der nächtliche Frost hat viele Reben zerstört. Und die anhaltende Dürre plagt Landwirte und Forstämter.

 Schwere Schäden hat der Frost an den Weinreben an der Mosel hinterlassen.

Schwere Schäden hat der Frost an den Weinreben an der Mosel hinterlassen.

Foto: Winfried Simon

Heiße Tage und kalte Nächte: Das Mai-Wetter weiß derzeit nicht, was es will - und bereitet damit Pflanzen und Menschen Probleme.

Weinbau: Die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer müssen erneut mit niedrigeren Erträgen rechnen. Denn durch die eisigen Nächte mit Temperaturen um die zwei Grad sind vielerorts Reben erfroren. Besonders getroffen hat es die Weinberge in Osann-Monzel (Kreis Bernkastel-Wittlich). Es sei derzeit aber schwierig zu sagen, wie gravierend die Ernteausfälle sein werden, sagt Weinbauberater Werner Sylvanus.

Landwirtschaft: Empfindliche Maispflänzchen sind ebenfalls durch Frost geschädigt worden. Der Großteil der Bauern klagt auch über anhaltende Trockenheit. "Wir befürchten Ertragseinbußen in größerem Umfang", sagt Bernd Feltges, Kreisgeschäftsführer des Bauernverbands in Daun. Viele Pflanzen, besonders das Getreide, reagieren mit einem geringeren Wachstum auf den fehlenden Regen.

Schifffahrt: Sandbänke blitzen am Rhein hervor, Schiffe können nicht mehr voll beladen werden - die Trockenheit trifft die Schifffahrt. An der Mosel seien in nächster Zeit keine Probleme zu erwarten, sagt Klaus Kürten, Leiter des Schifffahrtsbüros in Trier. Der Wasserstand sei zwar niedriger als in den vergangenen Jahren im Mai, könne aber durch die Staustufen ausgeglichen werden.

Wälder: Waldbrandgefahr bestehe in Rheinland-Pfalz weiterhin, sagt Tanja Girke, Sprecherin des Mainzer Umweltministeriums. "Sie ist nicht akut, aber man muss die Wälder im Auge behalten." Der deutsche Wetterdienst bewertet die Region Trier mit der zweithöchsten Stufe. Die Gefahr bleibe auch in den kommenden Tagen bestehen.

Gesundheit: Mit Kopfschmerzen und Herz-Kreislauf-Problemen plagen sich wegen der Temperaturschwankungen laut Allgemeinmediziner Stephan Hansjosten aus Trier viele Menschen. Gute Nachrichten für Allergiker hat dagegen der Trierer Kinder- und Jugendarzt Michael Collet. "Durch die Trockenheit blühen die Pflanzen nicht so extrem", sagt der Allergologe. Die Pollenkonzentration in der Luft sei deshalb wieder geringer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort