Je früher ein Kind zur Welt kommt, desto größer ist das Risiko

Trier · Die Ursachen für eine Frühgeburt sind unterschiedlich. Infektionen, Erkrankungen von Mutter und Kind, ein sehr junges Alter der Mutter oder auch Mehrlingsschwangerschaften können den vorzeitigen Abbruch einer Schwangerschaft bedeuten.

Trier. Das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen ist seit Jahren eine zentrale Anlaufstation für die Behandlung von Kindern mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm. Deshalb ist dort trotz einer stärkeren Zentralisierung der Geburtshilfe in der Region die Zahl dieser kleinen Patienten nur leicht gestiegen. Nach Auskunft der Klinik sind im Zeitraum 2011 bis 2015 im Spezialbereich Neonatologie (Früh- und Neugeborenenmedizin) 253 Frühchen betreut worden. Damit ist das Mutterhaus das Perinatalzentrum mit der größten Patientenzahl in Rheinland-Pfalz. Insgesamt wurden im Mutterhaus im vergangenen Jahr 481 kranke oder unreife Neugeborene versorgt. Das Einzugsgebiet reicht weit in Eifel, Hunsrück, Nordsaarland und Moseltal. Die nächsten Spezialkliniken, in denen so kleine Kinder betreut werden, liegen in Saarbrücken, Homburg, Bonn, Bad Kreuznach, Koblenz, Mainz und Luxemburg. In den Kinderkliniken Wittlich und Idar-Oberstein werden Frühgeborene betreut, die bei der Geburt mehr als 1500 Gramm wiegen. Mit den Krankenhäusern in Kaiserslautern und Saarbrücken verbindet das Mutterhaus eine Kooperation. Von dort werden Schwangere nach Trier überwiesen, wenn vor der Geburt Fehlbildungen am Kind diagnostiziert wurden. Deutschlandweit sind nach Angaben des Bundesverbandes "Das frühgeborene Kind" im Jahr 2014 62 482 Frühchen geboren worden. 8919 dieser Kinder wogen weniger als 1500 Gramm. Gemessen an der Gesamtzahl der 704 152 Geburten in Deutschland entspricht das 1,29 Prozent.Je früher ein Kind zur Welt kommt, desto größer ist das Risiko, dass es stirbt oder bleibende Entwicklungsschäden erleidet. 4242 Kinder kamen 2014 vor der vollendeten 28. Schwangerschaftswoche und somit extrem unreif zu Welt. Mehr als ein Viertel dieser Kinder starben noch in der Klinik. Knapp 5000 Kinder, die im Jahr 2014 in Deutschland zur Welt kamen, wogen weniger als 1000 Gramm. Hier betrug die Sterblichkeitsrate 11,5 Prozent. Die Überlebenswahrscheinlichkeit für Frühchen ab der 24. Schwangerschaftswoche, die von vielen Ärzten derzeit als ethische Grenze für vorzeitige Geburten betrachtet wird, liegt nach Angaben des Verbandes etwa bei 70 Prozent. r.n.welt-frühgeborenen-tag.de

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