"Jede Kontrolle bedeutet Überstunden"

Trier · Die Polizisten in der Region arbeiten am Limit. Das jedenfalls behauptet der Bezirkschef der Gewerkschaft der Polizei, Elmar Moreth. Wegen fehlenden Personals sei es schwer, den polizeilichen Alltag noch zu meistern.

Trier. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) reagiert gereizt auf die Kritik der Gewerkschaft der Polizei (GDP) am Landeskontrolltag. Die guten Ergebnisse der vergangenen Unfallstatistiken zeigten, dass sich die gute Arbeit der Polizei im Land auszahle. "Deshalb werden wir diesen Weg auch in Zukunft konsequent und engagiert weitergehen", sagt Lewentz und macht damit die klare Ansage, dass er auch weiterhin an landesweiten Kontrolltagen wie dem von Sonntag auf Montag festhalten wird.
Der Bezirkschef der GDP, Elmar Moreth, der im Polizeipräsidium Trier arbeitet, widerspricht seinem obersten Dienstherrn auch gar nicht. Solche Kontrolltage seien wichtig, und sie brächten auch etwas hinsichtlich der Vorbeugung. Doch es stelle sich die Frage, ob sie überhaupt noch leistbar seien. Letztlich bedeute ein solcher Einsatz wieder weitere Überstunden - und das vor dem Hintergrund, dass fast alle seiner Kollegen bereits Hunderte Überstunden, die sie nicht abbauen könnten, vor sich herschöben, moniert Moreth.
Es fehle in fast allen Polizeiinspektionen in der Region Personal, oft sei es schwer, den Alltag zu bewältigen und Streifenwagen zu besetzen, sagte Moreth weiter. Zumal zum Personal auch Beamtinnen im Mutterschutz und auch aufgrund von Krankheit eingeschränkt diensttaugliche Polizisten gerechnet würden.
Jede weitere Belastung führe zu einer Gefährdung der Gesundheit der Beamten, sagt der Gewerkschafter. Das Durchschnittsalter der Polizisten in der Region liege bei über 50 Jahren.
Das bestätigt auch das rheinland-pfälzische Innenministerium in einer Antwort auf die Anfrage des Konzer CDU-Landtagsabgeordneten Bernhard Henter. Demnach beträgt das Durchschnittsalter der Beamten in den drei Polizeiinspektionen in Trier-Saarburg 51,67 Jahre. In den drei Inspektionen sind laut Innenministerium 27 eingeschränkt diensttaugliche Beamte beschäftigt, insgesamt fehlten in den dortigen Dienststellen laut Stellenplan 14 Polizisten. Henter spricht von einer "unhaltbaren Personalsituation".

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