Jeder dritte Rheinland-Pfälzer ist ein Zahnarzt-Muffel

Trier/Mainz · Jeder dritte Versicherte in Rheinland-Pfalz verzichtet auf regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt. Das belegt eine Studie der Krankenkasse Barmer. Geht es um die Zahnersatzkosten, zahlen Rheinland-Pfälzer dagegen mehr aus der eigenen Tasche hinzu als in anderen Bundesländern.

 Die Rheinland-Pfälzer gehen im Vergleich seltener zum Zahnarzt als andere. Foto: Hans Wiedl/Archiv

Die Rheinland-Pfälzer gehen im Vergleich seltener zum Zahnarzt als andere. Foto: Hans Wiedl/Archiv

Die Rheinland-Pfälzer meiden den Zahnarzt deutlich häufiger als in anderen Bundesländern. 32,1 Prozent der Versicherten haben im Jahr 2014 ganz auf den Weg in die Praxis verzichtet, heißt es im Zahnreport der Gesundheitskasse Barmer, der am Dienstag vorgestellt wurde. Deutschlandweit belegt Rheinland-Pfalz den viertletzten Platz.

Erklärungen für das schwache Abschneiden hat Dunja Kleis nicht. Die Zahlen sind für die Landesgeschäftsführerin der Barmer aber alarmierend. "Wer regelmäßig zu den Kontrollen geht, kann Schmerzen und spätere teure Behandlungskosten vermeiden", sagt sie.

Denn jeder zweite Bundesbürger benötigt inzwischen einen Zahnersatz. In Rheinland-Pfalz müssen die Patienten dabei einen überdurchschnittlich hohen Eigenanteil beisteuern. 962 Euro zahlt jeder Versicherte in diesem Fall aus eigener Tasche - in Sachsen-Anhalt seien es lediglich 628 Euro.

Helmut Stein, Vorsitzender der kassenzahnärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, bezweifelt, dass der Report repräsentativ ist. Zahnarztmuffel seien die Rheinland-Pfälzer nicht. Im Gegenteil: "Vorsorge und Mundhygiene stehen im Land hoch im Kurs", sagt er. Die Zahl der Füllungen und der gezogenen Zähne sei in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen.

In der Region Trier weist die Studie mit dem Eifelkreis Bitburg-Prüm einen deutlichen Verlierer auf. 36,8 Prozent der Versicherten gingen dort laut der Studie 2014 gar nicht zum Zahnarzt - der zweitschlechteste Wert.

Peter Mohr, der eine Praxis in Bitburg leitet, führt dies auf die ländlichen Strukturen zurück. Allerdings belegt in dem Report auch die Stadt Trier (32,4 Prozent) nur einen Mittelfeldplatz. Auf dem dritten Rang steht dagegen der Landkreis Bernkastel-Wittlich. Dort gingen 69,6 Prozent der Versicherten zum Zahnarzt.Mehr zum Thema

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