Jetzt werden auch in Bitburg Zelte für Flüchtlinge aufgestellt

Trier/Bitburg · Die steigende Zahl der Flüchtlinge wirkt sich auch in der Region aus. Die Aufnahmeeinrichtungen in Trier platzen aus allen Nähten. Dort wird eine Turnhalle zusätzlich genutzt. In Bitburg werden heute zwei Großzelte aufgebaut. 250 Menschen kommen hier vorübergehend unter.

Während die Länder Europas über eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge diskutieren, gerät auch Rheinland-Pfalz zunehmend in Not. Etwa 3500 Asylbewerber leben hier derzeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen (AfA). Mindestens 2500 davon sind in Trier untergebracht. 750 verbringen die üblichen ersten vier bis sechs Wochen bis zu ihrer Weiterverteilung auf die Kommunen in Ingelheim. Die ehemalige Außenstelle der AfA Trier ist seit 1. Juli eigenständig und musste bereits zusätzliche Zelte aufstellen. Zwei solcher Großzelte werden am Donnerstag auch in Bitburg errichtet , neben der Außenstelle im Stadtteil Euren hat die AfA Trier damit erneut zwei Satelliten.

"In Trier hatten wir innerhalb eines Jahres eine Steigerung der Flüchtlingszahlen um 100 Prozent", verdeutlicht Ulrich Radmer, Referatsleiter Soziales, Jugend und Familie der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Er sei im ganzen Land auf der Suche nach Liegenschaften, um den Ansturm zu bewältigen.

In Trier sind in einer Turnhalle der ehemaligen General-von-Seidel-Kaserne weitere 150 Betten aufgestellt worden . Dort reichen auch die schon zusätzlich aufgebauten Zelte nicht mehr, um allen Flüchtlingen einen Übernachtungsplatz zu bieten. "Derzeit herrscht in Trier der Ausnahmezustand. Menschen schlafen dort auch auf den Fluren und im Freien", sagt Radmer. Hoffnungen setzt er auf die geplante zusätzliche AfA bei Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg). Diese soll im Herbst eröffnet werden und bis zu 750 Plätze bieten.

Die Flüchtlinge selbst nehmen die schwierigen Bedingungen weitestgehend ruhig und gelassen hin, bestätigt Bernd Hermesdorf, stellvertretender Leiter der AfA-Außenstelle in Trier-Euren: "Ich bin sehr zufrieden mit den Menschen, mit denen wir hier zu tun haben."

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