Mobilität bei Jugendlichen Führerschein mit 16? – Immer mehr Politiker wollen Altersgrenze senken

Trier · Bislang können bereits 17-Jährige ihren Führerschein machen, um dann mit einer Begleitperson Auto zu fahren. Doch es gibt immer mehr Menschen, die die Altersgrenze weiter absenken wollen – auch in der rheinland-pfälzischen Politik.

Jugendliche am Steuer: Ampel und Freie Wähler für Führerschein ab 16
Foto: dpa/Marius Becker

(sey) Die rheinland-pfälzischen Freien Wähler haben sich für einen Führerschein mit 16 Jahren ausgesprochen. Junge Menschen müssten gerade im ländlichen Raum die Möglichkeit haben, frühzeitig mobil zu sein, sagt Generalsekretär Christian Zöpfchen. Weil der öffentliche Personennahverkehrs „hier keine wirkliche Lösung“ sei, müsse über Alternativen nachgedacht werden. Über die konkrete Ausgestaltung des Führerscheins mit 16 könne man sprechen, so der Generalsekretär.

Begleitetes Fahren ab 16: ADAC unterstützt den Vorschlag

Mit ihrer Forderung schließen sich die Freien einer Ankündigung der neuen Ampel-Bundesregierung an. In ihrem Koalitionsvertrag haben sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, das Mindestalter zum Erwerb eines Auto-Führerscheins zu senken und begleitetes Fahren bereits ab 16 statt wie bisher mit 17 Jahren zu ermöglichen.

Damit sollten Jugendliche schon frühzeitig für die Gefahren im Straßenverkehr geschult werden, heißt es im Koalitionsvertrag. Der Automobilclub ADAC unterstützt die Pläne der Ampel. „Mit dieser Maßnahme kann der Lernzeitraum verdoppelt und das Unfallrisiko der Fahranfängerinnen und Fahranfänger dank der größeren Fahrpraxis weiter reduziert werden“, sagt ein ADAC-Sprecher.

Überblick: Was bisher gilt

Bisher ist das begleitete Fahren ab 17 Jahren möglich. Bis zum 18. Geburtstag besteht die Auflage, das Auto nur in Begleitung einer mindestens 30-jährigen Begleitperson zu fahren.

Zuletzt ist das Interesse der Jugendlichen Am Führerschein mit 17 aber stark gesunken. Durften 2011 noch gut 371.000 Mädchen und Jungen unter 18 mit einer Begleitperson Auto fahren, sank die Zahl nach Information des Kraftfahrt-Bundesamtes im Jahr 2018 auf rund 298.000.

„Der Führerschein ist jungen Menschen nicht mehr so wichtig. Sie nutzen andere Formen der Mobilität“, erklärt Unfallforscher Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft den rückläufigen Trend des begleiteten Fahrens.

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