Enkirch. (har) Rangeleien am Rand von Karnevalsveranstaltungen gibt es immer wieder. Doch ein brutaler Angriff in Enkirch (Landkreis Bernkastel-Wittlich) ragt aus diesem Geschehen heraus: Zahlreiche Schaulustige sahen am Sonntagabend tatenlos zu, wie eine Gruppe alkoholisierter Jugendlicher auf einen Mann einschlug und ihn mehrfach trat. Niemand sei dem wehrlos am Boden Liegenden zu Hilfe gekommen. Das hat eine Taxifahrerin bei der Polizei ausgesagt. Einige Stunden nach dem Enkircher Karnevalsumzug hatten die stark alkoholisierten Jugendlichen aus einem Enkircher Nachbarort beim Verlassen einer Gaststätte einen 35-jährigen Zugbesucher aus dem Hunsrück angegriffen. Laut Polizei war der Mann ebenfalls alkoholisiert, jedoch friedlich.

Die jungen Leute schütteten dem ihnen völlig unbekannten Mann erst ein Glas Wasser ins Gesicht und rissen ihn, als er sich beschwerte, sofort zu Boden. Sie traten anschließend mehrfach heftig gegen den ganzen Körper des Mannes und sprangen mit beiden Beinen auf ihm herum.

Opfer inzwischen im Krankenhaus operiert

Als eine Streife der Polizei eintraf, flüchteten die Täter. Ein 16- und ein 17-Jähriger wurden später ermittelt. Die Suche nach weiteren Mittätern dauert an. Die Jugendlichen erwartet ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Sollte es zur Verhandlung kommen, werden die Schläger vermutlich nach Jugendstrafrecht beurteilt.

Dabei stehen ernsthafte Ermahnungen oder leichte Sanktionen wie gemeinnützige Arbeit meist im Vordergrund. Als Erwachsene müssten sie mit einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten rechnen.

Der Geschädigte erlitt erhebliche Verletzungen, unter anderem einen Wadenbeinbruch.

Wie die Polizei Zell mitteilte, ist der 35-Jährige inzwischen in einem Krankenhaus operiert worden.