Jullien vor dem Rückzug

Der frühere Landespolitiker Herbert Jullien hört zum Jahresende als Geschäftsführer der Touristik-Agentur Bad Bertrich auf.

 Da war die Welt für Jullien noch in Ordnung: Geschäftsführer Herbert Jullien bei der Präsentation des Berti-Bären für die Tourismus GmbH. Foto: TV-Archiv/Dieter Junker

Da war die Welt für Jullien noch in Ordnung: Geschäftsführer Herbert Jullien bei der Präsentation des Berti-Bären für die Tourismus GmbH. Foto: TV-Archiv/Dieter Junker

Bad Bertrich. (pie) Dass Jullien ausscheidet, bestätigte Walter Häcker, Vorsitzender des Aufsichtsrates, gegenüber unserer Zeitung: "Im Moment wird in gegenseitigem Einvernehmen die Trennung vorbereitet."

Der über Subventionsbetrug und Steuerhinterziehung kurz vor der Landtagswahl 2006 gestolperte Ex-Spitzenpolitiker der Landes-CDU ist erneut wegen finanzieller Ungereimtheiten unter Druck geraten. Rechnungs- und Gemeindeprüfer der Kreisverwaltung Cochem-Zell sind in Bad Bertrich und dessen Touristik-Agentur bei einer routinemäßigen Prüfung auf Ungereimtheiten gestoßen.

Dabei handelt es sich um nicht belegte Ausgaben des 59-Jährigen, der die GmbH seit der Gründung Ende 2006 führt. Einen großen Teil der angeforderten Quittungen hat Jullien inzwischen zwar vorgelegt, trotzdem gibt es noch einen offenen Betrag, der nach Informationen unserer Zeitung im knapp vierstelligen Bereich liegen soll.

Der Aufsichtsrat hat sich in den vergangenen Tagen zu zwei Krisensitzungen getroffen. Hotelier und Aufsichtsratsvorsitzender Häcker glaubt zwar, dass Herbert Jullien auch die restlichen Vorwürfe entkräften kann. Trotzdem sei durch die "permanenten Anfeindungen viel Porzellan zerschlagen worden" und das Geschäftsklima zu sehr belastet. Deshalb herrsche innerhalb des Aufsichtsrates Einvernehmen über die Trennung von Jullien.

Dabei hat, wie unsere Zeitung aus internen Kreisen erfahren hat, nicht nur die mangelhafte Buchführung eine Rolle gespielt. "Auch die inhaltliche Zusammenarbeit mit Jullien war schwierig", sagt ein Insider. "Jetzt war die Vertrauensbasis endgültig zerstört, so dass Handlungsbedarf angesagt war."

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