Landtagswahl 2021 Kann Christian Baldauf 2021 Malu Dreyer schlagen?

Trier/Mainz · Der Pfälzer geht als CDU-Spitzenkandidat in die Landtagswahl. Ein Parteienforscher aus Trier sieht als größte Aufgabe für den Politiker, bekannter zu werden und grüne Wähler zu erobern.

Landtagswahl 2021: Kann Christian Baldauf  2021 Malu Dreyer schlagen?
Foto: dpa/Andreas Arnold

Seit 28 Jahren drückt die CDU die Oppositionsbank im rheinland-pfälzischen Landtag. Bei der Landtagswahl 2021 soll sich das ändern, hoffen Politiker der Union. Christian Baldauf heißt der Mann, der dann Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) herausfordert und die CDU wieder in die Mainzer Staatskanzlei führen will. CDU-Landeschefin Julia Klöckner hat den 51-jährigen Pfälzer vorgeschlagen und verzichtet selber auf ihre dritte Kandidatur nach 2011 und 2016. Doch kann Christian Baldauf die Triererin bei der Wahl 2021 wirklich schlagen?

Der Trierer Parteienforscher Uwe Jun sagt, es werde schwer für Baldauf, den Zweikampf gegen Dreyer zu gewinnen. „Dreyer hat zwar Probleme durch den schwachen bundespolitischen Trend der SPD, ist im Land aber bekannter und erheblich populärer als Christian Baldauf, der die Lücke von Julia Klöckner bislang nicht füllen konnte. Es liegt an ihm selbst und der CDU, ihn bekannter zu machen“, meint Jun. Baldauf habe auch die Aufgabe, Wähler von den Grünen zurückzugewinnen. „Die CDU hat mit dem Kurs der Mitte von Angela Merkel Erfolge eingefahren. Viele CDU-Wähler sind zuletzt zu den Grünen gewechselt, weil sie den Eindruck haben, dass sich die CDU vom Merkel-Kurs löst“, urteilt der Trierer. Der Pfälzer müsse klare Inhalte bei Klima, Bildung und Wirtschaftspolitik setzen.

Baldauf kündigt an, eine Vorstellung davon schaffen zu wollen, wie sich die CDU das Land in den kommenden zwei Jahrzehnten vorstelle. Dafür wolle er den Wahlkampf stärker regionalisieren. „Die Themen, die die Menschen bewegen, unterscheiden sich in der Pfalz, der Eifel, dem Hunsrück und dem Westerwald.“ Der rot-gelb-grünen Landesregierung wirft der 51-Jährige vor, nur zu verwalten und nicht zu gestalten. Es fehle an Investitionen in Rheinland-Pfalz.

Ein Nominierungsparteitag soll Baldauf im Jahr 2020 als Spitzenkandidat bestätigen. Bis dahin könnten parteiinterne Rivalen noch ihren Hut in den Ring werfen. Marlon Bröhr, ein ehrgeiziger Landrat aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, hält sich eine Bewerbung offen.

Günther Schartz, Landrat in Trier-Saarburg, galt auch als möglicher Spitzenmann, lehnt eine Kandidatur aber ab. „Ich stehe für das Amt des Spitzenkandidaten nicht zur Verfügung“, sagt der Landes-Vize, der im Falle einer Regierungsübernahme der CDU ein heißer Favorit auf ein lukratives Amt wie das des Innenministers wäre. Baldauf sei eine „bodenständige Persönlichkeit, die es schafft, unterschiedliche Strömungen zu integrieren“, lobt Schartz. Damit habe er die Chance, Malu Dreyer zu schlagen. Die Zeit der „Schaupolitik“ sei vorbei, der SPD bröckelten in Rheinland-Pfalz immer stärker die kommunalen Netzwerke weg, sagt der Landrat aus Trier-Saarburg. Der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Steier nennt Baldauf einen „aufrichtigen Demokraten, der äußerst gut auf Menschen zugehen kann“. Julia Klöckner erwartet für Baldauf mehr Beinfreiheit ohne bundespolitischen Ballast.

SPD-Landeschef Roger Lewentz sagt zur Nominierung von Christian Baldauf, man nehme jeden Herausforderer sehr ernst, setze aber auf die eigenen Stärken. „Wir spielen bei der Landtagswahl 2021 ganz klar auf Sieg für Malu Dreyer, denn sie ist die Beste für unser Land!“

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