Katastrophe im Osten und Süden, Mosel-Anrainer bleiben verschont

Passau/Dresden/Mainz/Trier · Überflutete Häuser, flüchtende Menschen: Die Lage im Süden und Osten Deutschlands ist dramatisch. In Rheinland-Pfalz steigen die Pegel am Rhein. In der Region ist zwar kein Hochwasser in Sicht, aber Landwirte und Gastronomen klagen über Umsatzeinbußen.

Das Hochwasser hat Teile Süd- und Ostdeutschlands in Katastrophenregionen verwandelt. In Passau (Bayern) wurde am Montag ein Hochwasserrekord der Donau gemessen. Das Wasser stieg auf 12,50 Meter; ein höherer Wert ist nur aus dem Jahr 1501 überliefert. In In Dresden an der Elbe (Sachsen) wurden bis zu neun Metern erwartet - fast so viel wie bei der Jahrhundertflut im August 2002. Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen, Straßen und Autobahnen waren unbefahrbar, der Bahnverkehr war beeinträchtigt. Bisher starb mindestens ein Mensch.

Außer der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und Freiwilligen wurden laut Bundesinnenministerium am Montag 1760 Soldaten der Bundeswehr zum Einsatz gegen die Fluten mobilisiert. Minister Hans-Peter Friedrich (CSU) sicherte den Betroffenen Hilfe zu. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will heute in die Flutgebiete reisen; gestern musste sie sich deshalb fragen lassen, ob sie dies wegen der anstehenden Bundestagswahl tue.

In Rheinland-Pfalz rechnet das Landesumweltministerium für heute mit einem Anstieg des Rheins bei Mainz auf 7,20 Meter. Das wäre dort der höchste Wert seit 1988. Bei Ingelheim nahe Mainz wird voraussichtlich heute ein Polder geflutet. Für die Region Trier gibt es dagegen keine Hochwasserwarnungen. TV-Wetterexperte Dominik Jung erklärt dies damit, dass die meisten Regenwolken von Osten heranzogen und sich über Ost- und Süddeutschland entluden.

Allerdings hat das kühl-nasse Wetter der vergangenen Wochen auch hier seine Spuren hinterlassen. Nicht nur Freibäder, sondern auch Gastronomen und Hoteliers machen weniger Umsatz. Auch den Bauern bereitet das Wetter Probleme: Die Spargelernte ist ins Wasser gefallen, Erdbeeren reifen nicht, in Getreidefeldern macht sich Schimmel breit, das Grünland konnte viel zu lange nicht gemäht werden und der Mais wächst schlecht. Wegen des Regens ist vielen Menschen außerdem das Grillen vergangen. Eine Folge: Die Züchter verkaufen weniger
Schweinefleisch.

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